Oberösterreich, 37. Jahrgang, Heft 3, 1987

Streiflichter aus der Arbeit der naturwissenschaftiichen Sammiungen im OÖ. Landesmuseum Blausternchen, Wiesengiockenbiume, Lerchensporn, Edelweiß: Botanik Im OÖ. Landesmuseum Franz Speta Viele haben keine rechte Vorstellung, welche Auf gaben, Probleme und Zielvorstellungen aus der Tradition und auch aus der Bestrebung heraus, das Museum zu entstauben, dem Museumsbotaniker vorgegeben werden. Das Betätigungsfeld Ist mit gutem Grund als sehr vielseitig zu charakterisie ren. Meist sind nur Jubiläen Anlaß, In eigener Sa che an die Öffentlichkeit zu treten. Sie bedingen In erster Linie eine Rückbesinnung. Mit Stolz werden die größten Kostbarkelten der Sammlung präsen tiert, Raritäten wegen Ihres Alters oder Ihrer Ein maligkeit. Wer sich also In groben Zügen über die botanischen Bestände des OÖ. Landesmuseums Informieren möchte, nehme die anläßlich des lOOjährlgen Bestandes des Francisco-Carollnum von KERSCHNER (1933) und die zur 150-Jahrfeler von SPETA (1983a-e) verfaßten Beiträge zur Hand. Die Besonderhelten machen aber nicht das Mu seum aus, sondern verzerren das Bild, da der überwiegende Teil der Sammlungen nicht durch Schönheit glänzt und nicht marktschreierisch nach einer Schaubude verlangt. In der Vergangenheit aus vielerlei Motiven von Privatleuten zusammen getragen, bilden die Einzelsammlungen vereint eine Dokumentation der Natur In erster Linie Ober österreichs. Dieses naturkundliche Archiv gibt seine Informationen, wie jedes andere Archiv auch, erst nach ausführlichen Recherchen durch Fachleute preis. Immerhin geht die Sammlung In Ihren Anfängen auf das Gründungsjahr 1833 zurück! Anhand weniger Beispiele aus dem Reich der Blü tenpflanzen, von denen es etwa 1800 Arten In Oberösterreich gibt, möchte Ich die Vielseitigkeit der offenen Fragen und Probleme aufzeigen. Über Algen, Pilze, Flechten, Moose usw. gäbe es minde stens genausoviel zu ermitteln. Die Blausternchen gaben sich nur langsam zu erkennen Unter den Blütenpflanzen sind die ersten Blüher im zeltigen Frühjahr recht schlecht bekannt. Wenige warme Tage genügen, um die ganze Pracht wieder verschwinden zu lassen. (Sobald die Blüten be stäubt sind, welken sie nämlich). Aus diesem Grun de sind diese Arten nicht ausreichend untersucht und über Ihre Verbreitung Ist oft erschreckend we nig bekannt. Das Blausternchen Ist wohl jedem beAbb. 1: Blühende Exemplare des Trauner Blausterndls aus den Traunauen beim „Wirt am Berg" In der Umgebung von Wels 13

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