Oberösterreich, 37. Jahrgang, Heft 1, 1987

m Mit den gleichen Fenstererneuerungen ver sehen wurde auch das wesentlich beschei dener ausgefallene Welser Kolpinghaus von 1934 (Abb. 8), dessen kräftige Stirnseite mit den Eckbaikonen typisch für Stelneder Ist. Das in drei Fensterstreifen gegliederte Stie genhaus (vgl. Linz, Wohnhaus Gürtelstraße 34, Abb. 11) tritt plastisch hervor, wieder könn te man die drei hochrechteckigen Postament formen, die sich mit den zwei vertikalen ver zahnen, als Variation des Steinederschen „Signatur-Motivs" herauslesen. Die symme trieträchtige Dreizahl setzt sich rechts davon, beim Eingangsbereich mit Freitreppe, in den drei hohen Fenstern, in den je drei Baikonen an der dreiachsigen Stirnfront bis in die (lee re) Halterung des Fahnenmastes fort. Sicher lich fehlt dem fast ungegliederten linken Teil der Straßenfront ein Hausanschluß, dem Bau die städtebauliche Einbindung. Wiederum gleichzeitig, 1930/31, nahm Steineder mit gewohntem Elan auch drei verschie dene Wohnhäuser in Linz in Angriff, so als hätte es nie eine Weltwirtschaftskrise gege ben: Freistädter Str. 25, Beethovenstraße 1 und Gürtelstraße 34. Mit einfachen Mitteln gelang es Stelneder, beim Wohn- und Geschäftshaus in der Frei städter Straße (Abb. 9) einen Weg zu finden, der sein Idiom erkennen läßt, auch wenn seine „Signatur", diesmal mit untrüglichem Kompositionsgefühl an die obere Gebäude kante gesetzt, fehlen würde. Einfache vorund zurückspringende kubische Formen und Abb. 8: Wels, Kolpingstraße 20, Kolpinghaus, erbaut 1934. 66

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