Wirtschaftlich stark unter Druck geriet die Leinenerzeugung im 19. Jahrhundert durch die Baumwollindustrie. In der ersten Hälfte des Jahrhunderts entstand in Kleinmünchen bei Linz ein Zentrum dieses Industriezwei ges. Mehrere Baumwollspinnereien und We bereien beschäftigten um 1900 rund 2000 Personen, wobei der Frauenanteil auch hier über 50 Prozent betrug. Die Arbeitsbedingun gen in diesen Betrieben gehörten zu den schlechtesten aller Industriezweige. So wur de die tägliche Arbeitszeit erst 1881 von 14 auf 12 Stunden gesenkt.^® Die Spinn- und Webfabriken von J. Grillmayer, die 1872 in eine AG umgewandelt wurden, waren dafür bekannt, daß sie auch diese Bestimmungen immer wieder beugten und brachen und die Beschäftigten unter dem Vorwand der wirt schaftlichen Notwendigkeit noch länger als erlaubt arbeiten ließen und immer wieder un gerechtfertigte Lohnabzüge von dem ohne hin sehr niedrigen Textilarbeiterlohn durchzu setzen versuchten. Als eine Musterstätte der Ausbeutung, die besser Schinderei, denn 53
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