München auf Dauer nieder, wo er auch starb. Er wurde bekannt mit seinen humorvoll auf gefaßten Genrebildern, wie etwa „Die Paß kontrolle" oder „Der Einbruch bei der Modi stin", mit denen er an die Themenweit des älteren Spitzweg anschloß. Dieser hat ihn auch, den „Oberösterreichischen Spitzweg", oft in sein Atelier eingeladen, besonders in jener Zeit, als er sich nicht mehr fortbewegen konnte. Kronberger wagte aber in seiner Be scheidenheit lange nicht diesen Gang und betrat Spitzwegs Atelier zum erstenmal, als der Meister gerade verstorben war.® Bei der Herbstausstellung des Oberösterrei chischen Kunstvereins 1899, die bei „elektri scher Beleuchtung" präsentiert wurde, war neben Meistern der Münchener Sezession auch der gebürtige Pfaffstätter Albert Ritzberger (1853—1915) vertreten. Seine Genre szenen, Bilder mit biblischen und mythologi schen Stoffen, vor allem aber viele Frauen akte fanden zu ihrer Zeit reißenden Absatz. Salzburg, Linz, Wien und Norddeutschiand waren wichtige Stationen in seinem Leben. „Er stellt den Ausklang der üppig sinnlichen, teilweise naiv-sentimentalen Salon- und Hi storienmalerei des Späthistorismus dar."^ Die hier gezeigte Abbildung „Vater und Tochter beim Schachspiel" belegt, wie er dank seiner technischen. Perfektion® auch in der Lage war, komplizierte Lichtverhäitnisse im innenraum mit dem Wechselspiel von Freiiicht, Ge genlicht und Streiflicht zu bewältigen. Hier nähert er sich einer impressionistischen Mai weise, die bereits Adalbert Stifter in seiner Landschaftsmalerei anklingen ließ®. Der Impressionismus In Oberösterreich Die Ausstellungen mit Wiener, Münchner, Dresdener und Berliner Maierpersöniichkeiten machten das Linzer Publikum mit der in ternationalen Stiisituation bekannt. Die Sammlungen des Museums Francisco Carolinum wurden nach diesen Gruppierungen ausgerichtet. Nachhaltigste Wirkungen gin gen offensichtlich von den „Deutschen Im pressionisten" aus. Die Kunstweit blieb bürgerlich. Es war angenehm, aus der Wirk lichkeit in eine Weit der Schönheit abzu rücken. Den aufkommenden Problemen der industriegeseiischaft ging man aus dem Weg. Vorherrschend wurde das Streben, das Leben nicht nur mit schönen Dingen zu umLinks; Carl Kronberger (1841—1921), Die Paßkontrolle, Öl auf Holz, signiert, um 1892, 32 x 25 cm, OÖ. Landesmuseum. Oben: Albert RItzberger (1853—1915), Vater und Tochter beim Schachspiel, Öl auf Karton, ohne Signatur, um 1902,15 x 23 cm, OÖ. Landesmuseum,
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