Oberösterreich, 36. Jahrgang, Heft 4, 1986

mungslehre seit den frühesten Zeiten und als Wissenschaft vom Schönen seit fast zwei Jahrhunderten betrieben. Schon Piaton un terschied vier Erscheinungsformen der Schönheit: die körperliche, die moralische, die intellektuelle und die absolute. Ästhetik selbst wird als Philosophie der Kunst,die Schönheit als Freude^® dargestellt. Objekt und Subjekt vermischen sich. Desto tiefer man sich in die Philosophie der Ästhetik verstrickt, umso deutlicher wird die Unmöglichkeit, die Schönheit von so komple xen Gebilden, wie es die Altstädte sind, zu entschlüsseln. Die atmosphärischen Werte überlagern und verzahnen sich wie alle Faktoren der Stadt qualität auf das engste mit anderen Gestalts merkmalen. Die Beibehaltung traditioneller Nutzungen sichert auch das Fortbestehen der mit diesen Nutzungen verknüpften und für die Gestalt der Stadt bedeutsamen For men. Erinnerung und Identifikation mit be stimmten geschichtlichen Ereignissen oder Personen der Stadtgeschichte sichern auch den Fortbestand der baulichen Zeugnisse der Geschichte. Rechts oben: Arkadengänge, die als Renaissance-Elemente in die gotische Stadt gefügt wurden, prägen in den Höfen häufig das „innere Stadtbild" Braunaus. Auch wo sie, im Gegensatz zum dargestellten Gnändigerhaus, nicht eingesehen werden können, gelten sie als stadtbildbestimmender Wert Rechts: Die Heimathäuser in der Braunauer Altstadt dienen Museumszwecken. Der ästhetische Reiz liegt in der Einmaligkeit. Trotz der Einfachheit der Gestaltung gleicht ihnen kein Haus in Österreichs Altstädten. — Sämtliche Fotos: Gerhard Trumler, Wien

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