Oberösterreich, 36. Jahrgang, Heft 4, 1986

Im Zuge der Sanierung In kleinen Schritten wurde auch die Fassade des ehemaligen gotischen Hauses Rathausgasse 6 teilweise in den ursprünglichen Zustand zurückgeführt. ■ Foto: Otmar Brunner, Linz pengewölbe vorhanden. Nach einer Untersu chung der Farbschichten, die Prof. Fritz Fröh lich im Jahre 1977 durchgeführt hat, liegt un ter 5 mm Tünchen eine mittelgraue trans parent wirkende, einheitliche Färbelung. Die steinernen Rippen haben einen rötlich ockrigen Ton. Die Revitaiisierung Seitens des Magistrates der Stadt Linz ist nun geplant, dieses gesamte Geviert zu sa nieren und zu revitalisieren. Die gesamten magistratischen Dienststellen sollen an zwei Standorten konzentriert werden. Im Rathaus geviert sollen der Bürgermeister und der poli tische Bereich untergebracht werden. Der zweite Standort ist das bereits seit Herbst 1985 in Betrieb befindliche „Neue Rathaus" in Urfahr. Das Ergebnis dieser architekturhistorischen Untersuchung wird in die Sanierungsarbei ten mit einfließen. Das historische Erbe der Stadt Linz soll wieder sichtbar gemacht wer den. Der derzeit in Betrieb befindliche Ge meinderatssitzungssaal in der Größe von etwa 140 Quadratmeter ist viel zu klein. Nach einer Studie sollte dieser eine Fläche von 300 Quadratmeter haben. Dies ergibt die Möglichkeit, den aus der Jahr hundertwende stammenden Saalbaukörper so zu verändern, daß auch wieder der seiner zeit vorhandene Arkadenhof in neuer Form ausgebaut werden könnte. Als notwendige Ergänzung bietet sich die Freilegung des ur sprünglichen Renaissance-Saales mit der Größe von etwa 154 Quadratmeter an. Dieser Saalbereich müßte nur von den Zwischen mauern befreit werden und könnte so über zwei Geschosse reichend als kleiner Saal be nützt werden. Durch die magistratischen Dienstzeiten be dingt, sind die interessanten Höfe in diesem Häusergeviert an den Nachmittagsstunden und an den Wochenenden nicht begehbar. Durch das Konzept der Öffnung der Höfe könnte auch in diesem Geviert eine Durch gangsmöglichkeit in Form einer Geschäfts passage geschaffen werden. Der Geratener Stiftshof mit seinen Arkaden bietet sich her vorragend dafür an. Gleichzeitig kann auch im Haus Pfarrgasse 17, ebenfalls ehemaliges Garstener Stiftshaus, die Freilegung der Säu lenhalle im Erdgeschoß durchgeführt werden. Im Gegensatz zum „Neuen Rathaus" kann hier im historischen Bereich älteste Ge schichte sichtbar gemacht werden, so auch die gotischen Kreuzrippengewölbe im Hause Hauptplatz 33. Im Bereich des westlichen Hauptplatzgeviertes habe ich im Inneren der Häuser ebenfalls noch vieles aus der Zeit der 52

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