Oberösterreich, 36. Jahrgang, Heft 4, 1986

Wels, Maximilianstraße 12/Alois-Auer-Straße 13, erbaut 1893/94 von Baumeister Stefan Scharf, typischer Viiienbau der ersten Stufe. — Foto: Bundesdenkmalamt Wien dieser Bereich einer kleinteiiigen Zersiedelung überlassen. Anders verlief die Entwicklung im Norden der Eisenbahnlinie. Der Stadtplan von 1888 zeigt uns im Anschluß an den Bahnübergang west lich des Bahnhofes vier kleine Neubau-Häu ser am geplanten „Grünbach-Piatz". Sonst gab es außer der neuen Friedhofsanlage, zu welcher der Zugang von diesem Bahnüber gang führte, nur kleine herkömmliche agrari sche Hausbauten. Sofort im Anschluß an diesen Beginn entwickelte sich jedoch die „Neustadt", wie sie seit 1900 benannt wird, in geradezu „atemberaubendem" Tempo, und wenn man die mit geringem Abstand aufein ander folgenden Welser Situationspläne be trachtet, welche das Stadtbauamt verfaßte, so kann man sozusagen „Jahresringe" fest stellen. Diese Entwicklung erhielt dadurch noch eine besondere Intensität, daß nicht viel mehr als zehn Jahre später, als sich um den Grünbachplatz ein fast quadratischer Sied lungskern von knapp 200 m^ Seitenlänge ge bildet hatte, ein neuer Wurf gewagt wurde. Unmittelbar an der Stadtgrenze erfolgte seit 1899 der Neubau eines großen Krankenhau ses, errichtet von den Barmherzigen Schwe stern vom Heiligen Kreuz, und knapp dane ben, ebenfalls in völlig unverbautem Gelände der Bau der 1911 vollendeten Herz-Jesu-Kirche, der weitaus größten Kirche von Wels. Es kann nicht unsere Aufgabe sein, die Ent wicklung dieses Stadtteiles hier zu schildern, da er schon 1926 in Alois HartI einen Biogra phen gefunden hat und die weitere Entwick- ■--sV : Iii:, I Wels, Alois-Auer-Straße 9, erbaut 1903 von Baumeister Josef Warscfi, kennzeicfinend für die fortgeschrittene Entwicklung des Historismus. — Foto: Bundesdenkmalamt Wien 45

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2