Oberösterreich, 36. Jahrgang, Heft 4, 1986

ii '■-W ;'%-"t<t;ti*f<S.'r4e efw Links: Das Ennstor (von Innen), später als das Steyrtor — 1489 — erbaut, stand als Torbau z\«ischen Vorlandbrücke und Flußbrücke. Die Torseiten zierten ebenfalls Fresken. Im Jahr 1864 abgebrochen ten entstanden. Auch im Gsang hatten sich Gewerke angesiedelt. Neben der Styraburg dominierten im Stadt bild die im Umbau begriffene Pfarrkirche, das Bürgerspital mit der dazugehörigen Kirche und ab 1472 auch das Dominikanerkloster. Im späten 15. Jahrhundert wurde der Schloß park angelegt. Die Stadt hatte sich bis in das späte 15. Jahr hundert stark ausgedehnt. Besonders das Steyrdorf war über die Mauern hinaus ge wachsen. Am inneren Wehrgraben waren Häuser entstanden. Zwischenbrücken mit Oben: Das Brittingertor (von außen) zählte mit seinem einfachen Tonnengewölbe über dem Torweg zu den ältesten Toren von Steyr. Umbau 1480 im Obergeschoß. Die Nutzung des Obergeschosses für Wohnzwecke führte später zum Ausbruch normaler Fensteröffnungen. Im Jahr 1843 abgebrochen zwei Toren in die Stadtbefestigung einbezo gen worden. Ofner weist darauf hin, daß das Steyrdorf und das Ennsdorf nach ihrer Einbe ziehung in den Burgfried von 1407 befestigt wurden. Für das Steyrdorf ist eine Erneue rung schon bestehender älterer Befestigun gen anzunehmen. 1478 wurde durch Kaiser Friedrich III. die In standsetzung und Erneuerung der Stadtbefe stigung befohlen. Das Ennsdorf erhielt eine Befestigung, die vom Schmiedtor an der Haratzmüiierstraße über das Tor an der Johan nesgasse zum Koliertor verlief. Das Steyrdorf wurde bis zum Fuß des Schnal lenberges in die Befestigung einbezogen, wo man das Gleinkertor errichtete. Am Ende der Schuhbodengasse, die damals Bruchboden gasse hieß, entstand das Bruchbodentor. Zwi schen den beiden Toren wurde ein starker halbrunder Turm errichtet. Die Sierninger Straße, damals Siechengasse, wurde durch das Frauentor abgeschlossen, und die Fa brikstraße in der Steyrniederung, deren frü herer Name unbekannt ist, erhielt als Ab schluß das Tor am äußeren Schaurstein. Die neue Befestigung bestand im Wieserfeldbe reich aus einem Graben sowie einer äußeren und inneren Mauer. Auch das Wachthaus am Tabor entstand in dieser Zeit. Zum Schutz der inneren Stadt erbaute man die Mauer am lin ken Ennsufer, verstärkt durch eine Bastei im Bereich des Hirschenhauses (heute Ge richtsgebäude), in dessen Hof die gotische Nikolauskapelle seit 1464 stand. Auch im Be reich des damals noch nicht bestehenden Neutores wurde eine Bastei errichtet, zu wel cher das 1572 vom Hochwasser zerstörte Rei chenschwallertor gehörte, das den Ausgang aus der Stadt zum Hundsgraben ermög lichte. Der Grünmarkt war Ende des 15. Jahrhun derts noch locker bebaut. Die Bebauung schloß sich allmähiich zusammen. Die Befe stigung wurde durch die neue Bastei nach Süden gerückt bis zum Abfall gegen den Hundsgraben und stieg dann bis zu dem wuchtigen neuen Eckbefestigungsturm beim nachmaligen Pfarrhof an, um dort nach Nor den zum Gilgentor an der Stadtpfarrkirche zu schwenken. Eine Verstärkung bildete der am Hundsgraben eingebaute starke halbrunde Turm, der auf alten Stadtansichten deutlich zu erkennen ist. Im Neutorbereich dürften noch mehrere Türme die Mauer verstärkt ha ben. Sie wurden beim Stadtbrand im Jahre 1522 zerstört und nicht wieder aufgebaut. Die Mauern zwischen Gilgentor und Schloß, bestehend aus einer neun Meter hohen Hauptmauer, einer fast zwei Meter hohen Zwingermauer davor und einem breiten, davoriiegenden Graben, wurden instand gesetzt. Am Ende des Mittelaiters war die Stadt wohl verwahrt. Sie hat sich den Besuchern mit go tischen Breiterkerhäusern dargeboten. In einzelnen Fällen gab es schon sechsachsige Fassaden, wenn zwei schmale Häuser zu einer Einheit zusammengebaut worden wa ren. Je nach dem Vermögen der Hausbesit zer fand man reichen Dekor an Fenster- und Torgewänden. Im Inneren entstanden die go tischen Arkadenhöfe. Die Fugenmalerei war an noch älteren Objekten zu sehen. Reiche Bürger deckten ihre Dächer mit Ziegeln. St. Michael mit dem Jesuitenkloster, das Rat35

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