Oberösterreich, 36. Jahrgang, Heft 4, 1986

vor der Freilegung für ein Gesimse gehalten wurde. Die Untermauerung dieses Erkers war klar zu begründen, da die Platte einige Male an den Biegestellen gebrochen war. Nicht bei jedem Breiterker konnte man die Ur sache für eine spätere Untermauerung in Konsolbrüchen oder anderen Gebrechen fin den. Der Breiterker des Hauses Hofgasse 10 war mit einem Holzportal verbaut. Nach der Entfernung des Tischlerportales stellte sich heraus, daß außerdem noch eine Untermaue rung vorhanden war. Da die Konsolen nicht gebrochen waren, konnte der Erker ohne sta tische Maßnahmen freigelegt werden. War etwa das Zumauern der Breiterker auch im 19. Jahrhundert Mode geworden? Nach all den bisher durchgeführten Freile gungen kann ohne Zweifel festgestellt wer den, daß der Linzer Altstadtteil des 13. Jahr hunderts den Breiterker als typisches Architekturelement aufzuweisen hatte. Ob in dieser frühen Zeit dieser Erkervorbau bereits in Stein ausgeführt war, kann nicht festge stellt werden. Die Häuser aus dieser Zeit hat ten ein wesentlich anderes Aussehen wie heute. Sie waren zweigeschoßig und hatten steile Dächer, die senkrecht zur Straße zeig ten. (Ähnlich dem bekannten Bummerlhaus in Steyr.) Die Fassaden wurden an der Ober fläche oft verändert, die Breiterker jedoch sind geblieben. Trotz beachtlicher Schäden an den Konsolen und Bögen ist es uns dank neuer technischer Methoden möglich, diese Relikte mittelalterli cher Bürgerhäuser wieder ans Licht zu brin gen. Noch vor hundert Jahren war man ge zwungen, gebrochene Erker zu vermauern. Alte noch bekannte Handwerkstradition, wie das Mauern von Ziegelbögen und das Be bauen von Steinen in Verbindung mit der mo dernen Stahlbetontechnik, bietet große Mög lichkeiten bei der Sanierung ältester Bauten. Der Linzer Breiterker kann als typische Bau form mittelalterlicher Bürger- und Handwer kerhäuser auch im 20. Jahrhundert eine ar chitektonische Bereicherung der Altstadt ergeben. , m ^ Linz, Hofberg 8, datiert 1671, ein besonders schöner Breiterker in der Linzer Aitstadt. — Foto: Werner Gattermayr, Linz BILDER /J DAMETZSTRASSE 25, Tei, 270-270, 270-654 Orig. Ölgemälde Graphikgalerie 16.—20. Jhdt. #/ (keine Mittagssperre) Kunstdrucke Restaurierungen Rahmungen Kupferstiche und ViiiJ/ Spiegel, Karniesen aite Landkarten KnMu DINGHOFERSTRASSE 69, Tei. 53 5 36 Gemäideschau (Ecke Biumauerstraße) besonders preisgünstiger Ölgemälde. geöffnet Mo.—Fr. von 9—12 und von 13.30—17.30 Uhr Gute Parkmöglichkeit 16

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