Linz, Landstraße 59—61. Die Architektur dieses Hauses aus der Gründerzeit wurde durch einen späteren Portaleinbau optisch empfindlich gestört. Aufnahme vor Verbesserung der Portalzone. Stellte, daß das baukünstlerische Idiom von Linz der Breiterker sei. Jede der alten Städte oder Märkte hatte besondere Kennzeichen und die Häuser spezieiie Merkmale. Die Breiterker sind bisher nicht vor dem 15. Jahrhundert nachgewiesen. Sie sind auf den Aitstadtkern beschränkt und kommen vor allem am Hauptplatz und in den umliegenden Gassen, wie Pfarrgasse, Rathausgasse, Klo sterstraße, Hofgasse und Hofberg, vor. Ein zelne dieser Erker befinden sich noch in der Badgasse, am Pfarrplatz, in der Adlergasse, in der Neutorgasse, der Zollamtstraße, am Graben und in der Mariengasse. Stiftshöfe und Freihäuser besitzen keine, höchstens kleine Rudimente. Die meisten Breiterker ba sieren auf einem zur Gänze oder beinahe zur Gänze über die Hausbreite bis zu etwa einem Meter auskragenden Obergeschoß an der Straßenfassade. Die darüber hegenden Mau ern werden von Wandiamellen oder Säuien getragen. Diese über dem Erdgeschoß befindiiche Ausladung könnte auf eine ehemali ge Hoizkonstruktion zurückgehen. Doch sind nirgends solche frühen Prototypen aus Holz erhalten geblieben. Die Ausbildung der Kon solsteine bzw. Kragsteine entspricht der eines auskragenden Hoizbalkens. Je nach der Länge der Auskragung kommen einfache oder auch zweifache übereinanderiiegende Konsoien vor. Die Einbindungslänge dieser Steine entspricht etwa der Länge der Ausla dung. Interessant ist die Ausformung der Stirnflächen. Entsprechend einem Holzbal ken, den man durch eine geschnitzte Tropfu 1 u T T II 5 Das gleiche Haus nach Wiederherstellung der ursprünglichen Portalarchitektur. — Beide Fotos: Otmar Brunner, Linz 14
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