„Kaiser Franz Joseph als Jäger", Büste aus Holz geschnitzt, sign. Th. HaimI, 1905 Links: Mangelbrett mit Gemse, vermutlich aus dem Salzkammergut, 1789 steigenden 19. Jahrhundert zu einem wichti gen Betätigungsfeld für die volkstümliche Kleinplastik. Mit einer oft ganz erstaunlichen Geschicklichkeit verstanden es berufsmäßi ge Pfeifenschneider wie auch Laien, das Wild, vor allem Gemse und Hirsch, aber auch ganze Szenerien mit Jäger und Sennerin reliefartig aus dem harten Buchsbaumholz zu schnitzen. Diese Beispiele zeigen, mit welch uner schöpflicher Variationsbreite hinsichtlich Ma terial, Technik und Form das Thema Jagd und Jäger auch in der volkstümlichen Kunst ihren Niederschlag fand. Um diese verwirren de Fülle einem ordnenden Prinzip zu unter werfen, faßte man die einzelnen Objektgrup pen am Ende des 19. Jahrhunderts unter dem Begriff „Volkskunst" zusammen. Man muß dabei aber immer bedenken, daß die profes sionellen wie laienhaften Erzeugnisse als Ausdruck verschiedenster wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Entwicklung zu werten sind, in denen sich jeweiliger Geschmack und Zeitgeist spiegeln. Ohne Berücksichti gung dieser Kriterien bleibt „Volkskunst" im allgemeinen und insbesondere jene der Jagd, des Jägers und seines Wildes unver ständlich. 33
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