Bartolomeo Altomonte (1693/94—1779), Entwurfsskizze für das Deckenfresko Im Scfiloß Neuwartenburg, 1731, Öl auf Leinwand, Residenzgalerle Salzburg, Katalognummer 13.08 der oberösterreichischen Landesausstellung 1986 In St. Florian „Welt des Barock". Bildthema: Die vier Jahreszelten huldigen Chronos. — Foto: Franz Gangl, Linz ? S. '«/I einen ausständigen Rest von 300 Gulden. Der Entwurf für das Deckengemälde (Öl auf Leinwand, 74,5x95 cm) wird in der Residenz galerie Salzburg verwahrt. Nach dem Ankauf des Wartenburger Archivs durch das Oberösterreichische Landesarchiv haben sich auch andere Hinweise auf die Baugeschichte dieses hübschen Barock schlosses gefunden. Es wurde im wesentlichen in den Jahren 1730 bis 1732 von Johann Albert Saint Julien Reichsgrafen von Wallsee in Erwartung eines Besuches des Kaisers errichtet. Karl VI. weil te tatsächlich vom 4. bis 6. September 1732 in Neuwartenburg. Aus einem Kostenvoran schlag geht hervor, daß als Architekt Anton Erhard Martineiii anzusehen ist (1684/86— 1747), von dem sich ein Kostenvoranschlag unter den Bauakten gefunden hat. Das Vor bild für den Bau war wohl der Althannsche Gartenpalast in Wien, wobei die Stellung des Grafen Gundaker Althann als oberster Leiter aller Hofbauten bei Karl VI. dafür maßgebend war. Josef Emanuel Fischer von Erlach hat, wie aus dem Gutachten über den Bau eines Brunnens hervorgeht, beratend bei der Aus führung des Wartenburger Schlosses, das seinem Palais in Wien folgte, mitgewirkt. Mit Flügelbauten und Mauer sowie einer dreiteili gen Einfahrt umfaßt das Wartenburger Schloß einen weiteren Ehrenhof. Der Haupt bau wird durch einen sechseckigen, das Obergeschoß durchstoßenden Mittelsaal be stimmt, der ein Mansardendach trägt, das den einheitlichen Dachfirst überragt. Das be reits genannte Kuppelfresko wurde bei einem Brand 1940 schwer beschädigt, die Fragmen te wurden abgenommen, auf Leinwand auf gezogen und zeitweise im Schloß deponiert. Nach umfangreichen Restaurierungsarbei ten ist nun das Deckenfresko wiederum an Ort und Stelle angebracht. Zur Regierungszeit Maria Theresias war die Jagdleidenschaft noch immer groß. Ein Bei spiel dafür ist das „Hauptjagen", das Prinz Josef Friedrich von Sachsen-Hildburghau sen, damaliger Besitzer von Schloßhof, am 26. September 1754 für das Kaiserpaar veranstalten ließ. Das Fest sollte vier Tage dauern, Franz Stephan von Lothringen und Maria Theresia trafen mit großem Gefolge am 23. September 1754 ein. Neben Theaterauf führungen, einem Ballett mit kostümierten Tieren und anderen Vergnügungen wurde auf einem Berg jenseits der March ein „hohes Jagdzeug" errichtet und 600 Stück Wild darin eingeschlossen. An der March wurden Pavil21
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