Oberösterreich, 36. Jahrgang, Heft 3, 1986

Das oberösterreichische Jagdmuseum Schloß Hohenbrunn Helmut Grassner 1 1 DIrlgente loanne Baptlsta HaeCIn neMVs eVeCtafVerVnt. Besagt, daß unter Johann Baptist (Födermayr) dieser Hain (ev. der Jagdgöttin Diana) errichtet bzw. geschaffen wurde. Aus dem Chronogramm geht die Jahreszahl 1725 hervor.^ Dieses Chronogramm steht über dem Portal der dem Schloß Hohenbrunn zugewandten Seite des sogenannten Torstöckls. An Johann Baptist Födermayr wird hier gedacht, wohl einer der bedeutendsten Pröpste des Augustlner-Chorherrenstlftes St. Florian (Regle rungszelt 1716 bis 1732), der in echt barocker Baulust sich hier ein Jagdschloß errichten lassen wollte — und auch errichtet hat. Er selbst konnte es zwar nicht mehr nützen, da er im Jahr der Fertigstellung verstarb, aber nach vielen für das Schloß traurigen Jahren ist es heute (vielleicht nicht ganz im Sinne Schloß Hohenbrunn, heute oberösterreichisches Jagdmuseum, Eingangsfront mit Hauptportal, Figuren von Leonhard Sattler. — Sämtliche Aufnahmen zu dieser Abhandlung, ausgenommen die beiden Grundrißpläne, von Elfriede Mejchar, Wien dieses edlen Prälaten) seinem Zweck zuge führt: als Oberösterreichisches Jagdmuseum ist es wie ein Phönix aus der Asche wiederer standen. 1722 ließ Propst Födermayr den Bau begin nen, von keinem Geringeren als von Jakob Prandtauer geplant, dem Baumelster Melks und Vollender St. Florians, der hier seinen einzigen für ihn gesicherten Schloßbau hin terließ. Schon 1071 wird die Örtlichkeit als Phaffinhovin^ (Pfaffenhofen) urkundlich er wähnt; hier stand auch das Elternhaus J. B. Födermayrs und die elterlichen Gründe (nicht, wie man lange annahm, die Stelle des abgebrochenen Elternhauses) waren auch der Bauplatz für die „Erholungsstätte für den Propst. . . und seine Chorherren inmitten eines Fasangartens".® Die Bauform entlehnte der geniale Baumel ster der Art des obderennsischen Vier kanthofes. Es sei bemerkt, daß unweit von Hohenbrunn sich ein riesiger Vierkanthof erhebt, vielleicht der größte weit und breit, wenn man lokal patriotisch übertreibt. Dieser steht also ge wissermaßen nächst der „Apotheose des oberösterreichischen Vierkanters".'' 1726 starb Jakob Prandtauer; dem Stiftspo lier Jakob Steinhueber war es bestimmt, den Bau zu vollenden — im Jahr 1732. Bedeuten de Künstler wirkten an der Ausgestaltung mit: Die Stukkaturen schuf Franz Josef Ignaz Hol zinger, an prachtvollen Türen und Fenstern war der Florianer Stiftstischler Stephan Jegg

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