Schlägl, Gemäldesammlung, Madonna Im Ährenkleid, um 1413, Tafelbild, nach Vorbild der Budweiser Ährenkleldmadonna, seit dem Mittelalter in Schlägler Stiftsbesitz. Schlägl, Stiftskirche, vorzügliches Chorgestühl mit flach geschnitzten Ornamenten, 1735, vermutlich ein Werk des Tischlermeisters Johann Georg Stempel. — Sämtliche Fotos, ausgenommen der Kupferstich 1657: Elfrlede Wöhry, Linz. I i I österreicfis ist nur die von Schlägl übrigge blieben. Sie ist heute die einzige Stiftsbraue rei Österreichs. Unter den sieben Brauereien des Mühlviertels nimmt sie derzeit den zwei ten Rang hinter Freistadt ein. Die Hoftaverne von Schlägl, 1618 erbaut und Immer ein florierender Betrieb, da alle Feste der Untertanen hier abgehalten werden muß ten, verlor in unserer jüngsten Vergangenheit immer mehr an Bedeutung, so daß sie 1976 stillgelegt wurde. Eines großen Bekanntheits und Beliebtheitsgrades erfreut sich stattdes sen die 1957 eröffnete Weinstube; besonders die Faßlräume werden gerne aufgesucht. Im Lauf der Geschichte gab es in Schlägl be stimmt eine bescheidene Klosterschule, es gab im 17. und 18. Jahrhundert eine philoso phisch-theologische Hauslehranstalt, ins Le ben gerufen von Propst Martin Greysing, und seit 1704 wissen wir im Stift von Konvent- und Sängerknaben, doch scheint dabei auf das Singen nicht allzu viel Wert gelegt worden zu sein. 1925 wurde in dieser Hinsicht ein neuer Anfang gemacht, denn „der Verfall der Kir chenmusik drängte zur Aufnahme von Sän gerknaben". Sechs Knaben aus Grieskirchen und Umgebung im Alter von 9 bis 11 Jahren legten den Grundstein. Schließlich wurde auch ein Stiftsgymnasium als Expositur von Wilhering für die Sängerknaben geführt. 1934—38 gab es zehn interne Sängerkna ben, fünf externe Studenten und, man höre und staune, auch zehn (externe) Mädchen im Stiftsgymnasium. Während die Knaben nach Wilhering fahren mußten, um ihre Jahresprüfung abzulegen, kamen die Wilheringer Pro fessoren zur Prüfung der Mädchen hierher. Mit der NS-Zeit fand das Stiftsgymnasium sein Ende. Das Landesmusikschulgesetz von 1976 schuf die Grundlage, in Schlägl eine Landesmusik schule zu installieren. Mit 1. März 1978 wurde der Konventuale und Musikprofessor Mag. Rupert Gottfried Frieberger mit der Direktion dieser neuen Schule betraut. 162 Schüler wurden im 1. Semester in den Fächern Kla vier, Orgel, Cembalo, Blockflöte, Gitarre, Trompete, Musiktheorie, Solo- und Chorge sang unterrichtet. Die große musikalische Aktivität des Stiftes — man denke nur an den Schlägler Orgel sommer — findet in dieser Schule eine sinn gemäße Ergänzung.
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