Oberösterreich, 36. Jahrgang, Heft 2, 1986

Oberösterreich aktuell stark ausgeweitet, in anderen Bezirken der Ta bakanbau. Die Bemühungen zum Aufbau einer eigenen Heilkräuterproduktion und die Initiativen zur Direktvermarktung landwirt schaftlicher Produkte finden ebenfalls stei genden Anklang. Im Machland hat der Feldge müsebau zugenommen, im Raum Ottens heim-Feldkirchen wurde durch die OÖ. Saat baugenossenschaft die Maiszucht eingeführt. Die Förderungspolitik des Landes hat sich auch im agrarischen Bereich sehr stark auf die bergbäuerlichen Betriebe des Mühlviertels konzentriert. Ein überdurchschnittlich hoher Anteil des gesamten Förderungsaufkommens zum Neubau von landwirtschaftlichen Wohnund Wirtschaftsgebäuden wird von den Mühlviertler Bauern in Anspruch genommen. Be sondere Aufmerksamkeit wird aber von Lan desseite den neuen Entwicklungen im Bereich der Alternativproduktion geschenkt. Der geologische Untergrund der reichgeglie derten Landschaft des Mühlviertels wird von Graniten und Gneisen gebildet, woraus seichtgründige, eher nährstoffarme Böden entstanden. Buchenreiche Fichten-Tannen-Mischwälder bilden zum Großteil die na türlichen Waldgesellschaften des Mühlvier tels. In den höheren Lagen verschiebt sich der Baumartenanteil zugunsten der Fichte. Reine Fichtenbestände sind von Natur aus nur in den höchsten Lagen des Böhmerwaldes anzutref fen. Im Mühlviertel ist daher seit jeher eine ausgeprägte Forst- und Holzwirtschaft heimisch. Ausbau der Landeseinrichtungen Beträchtliche Impulse gingen für das Mühl viertel vom Ausbau der 28 landeseigenen Ein richtungen aus. Man denke nur an das bereits erwähnte Landeskrankenhaus in Rohrbach. Diese 277-Millionen-Schilling-lnvestition brachte den dortigen Betrieben wichtige Auf träge und dem ganzen Oberen Mühlviertel eine echte Aufwertung. Da das Freistädter Krankenhaus nicht mehr den modernen An forderungen entspricht, wird noch heuer mit dem Neubau dieser Landeskrankenanstalt begonnen. Die veranschlagten Baukosten be tragen 330 Millionen Schilling. Großzügig aus gebaut wurden ferner die sechs Landwirt schaftsschulen und die zwei Berufsschulen. Daneben wurden auch bei den Sozialeinrich tungen des Landes, etwa der Pflegeanstalt Schloß Haus in der Gemeinde Wartberg/A., und in der Landessonderschule Gallneukirchen beträchtliche Investitionen getätigt. Seit 1961 eine Milliarde für Pflichtschulen So wie in den anderen Landesteilen, wurden auch im Mühlviertel die Gemeinden vom Land beim Ausbau des Bildungswesens großzügig unterstützt. Allein für Pflichtschulbauten wur de vom Land seit 1961 rund eine Milliarde Schilling zur Verfügung gestellt. Ebenfalls großzügig ausgebaut oder neu gegründet wurden höhere Schulen, um der Jugend bes sere Bildungschancen — so wie in den übri gen Landesteilen — zu gewähren. Nach dem Motto „Früh übt sich, wer ein Meister werden will", wurden auch im Bereich des Kindergar tenwesens große Anstrengungen gemacht. Besuchten etwa 1975 nur 25 Prozent aller kin dergartenfähigen Kinder einen Kindergarten, waren es 1985 mit 5957 Kinder bereits 53 Pro zent. Im gleichen Zeitraum hat sich die Zahl der Kindergärten auf fast 124 verdoppelt. We83

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