Oberösterreich, 36. Jahrgang, Heft 2, 1986

wahrscheinlich die schwerste Arbeit — Grundplatten und Seiten-„Mauern" aus den Findlingen und aus dem Aushub zurechthauen, herbeischaffen und ansetzen — und das alles auf einer Länge von 3,5 km vom Tal bis zur Wasserscheide. Obwohl Gewitterregen und Wolkenbrüche, die den Zwettlbach in den Jahren 1821 und 1825 zu einem reißenden Waldstrom an schwellen ließen, das Kanalbett so sehr ver heerten, daß „keine Spur vom Schwemmka nal übrig blieb"\ ist die Wanderung des ebensooft wiederhergestellten wie zerstörten Steilstückes zwischen Theresianischem Grenzstein und Hammerschmiede auf dem uralten Weg zwischen St. Oswald und Asang (1956 dem Erdboden gleichgemacht) noch heute ein überwältigendes Erlebnis dieses kleinen Weltwunders, denn das ganze Gerin ne ist dank einiger Restaurierungen fast durchwegs gut erhalten, so gut, daß auf dieser Strecke, auf der zum letzten Mal nach dem Ersten Weltkrieg geschwemmt wurde, bei entsprechender Wasserführung heute noch eine Scheiterschwemme möglich wäre; und das fast 200 Jahre nach dem Bau und obwohl seit fast 100 Jahren nur mehr verein zelt und ganz wenig geschwemmt worden ist. Seit dem Bau der Mühlkreisbahn, die im Jah re 1888 eröffnet worden ist, wurde nämlich das Holz aus dem Böhmerwald mehr und mehr auf der Achse zu den Verbrauchern ge bracht; das war billiger und schneller. Rechts oben; Kanalstellstufe des Zwettlbaches, Darstellung bei Ernest Mayer „Versuch einer Beschreibung der großen Schwemmanstalt", Wien 1831. Rechts: Kanalstellstufe des Zwettlbaches heute, von der Morau aus gesehen. 1 i -t sw 71

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