Oberösterreich, 36. Jahrgang, Heft 2, 1986

Einige interessante Gipfeltouren Da die höchsten Gipfel meist auch die be gehrtesten sind, möchte ich einige markante von West nach Ost näher erwähnen. Alle ste hen am Grenzkamm, an der mitteleuropäi schen Wasserscheide, und können auch im Rahmen einer Weitwanderung gleichzeitig miterstiegen werden. Der Große Arbe,r 1456 m. Wie schon an anderer Stelle erwähnt, ist der Arber der König im Bayerischen Wald, die höchste Erhebung. Das Gipfelmassiv glie dert sich in vier Teile, von den Felsrampen bietet sich eine umfassende Aussicht, die bei günstigem Wetter vom Dachstein bis zur Zug spitze reicht. Das Arber Schutzhaus des B. W. Vereins steht 100 m unterhalb des Gip fels. Bis hierher kann man auch mit einem Sessellift gelangen. Der meistbegangene Weg führt vom Großen Arbersee in etwa IV2 Stunden zum Gipfel. Eine schöne Kombi nation ergibt sich, wenn man im Aufstieg den 4,4 km langen Weg über die Seewand wählt. Am Südosthang des Großen Arber entspringt der Geigenbach, der im Arbersee mündet. Die Namen Geige und Geigenbach kommen nicht von ungefähr, vielmehr sollen dort Höl zer, die für Resonanzböden von Streichin strumenten verwendet werden, wachsen. Im übrigen erinnert der Arber etwas an den Sternstein im Mühlviertel und der Trubel um den Arbersee an den Königssee und das Kehlsteinhaus. Lohnende Rundwanderung um den Großen Arbersee, 20 Minuten! Der Große Rachel, 1453 m. Nur um 3 m ist der Große Rachel niedriger als der Große Arber, hat aber einen viel markan teren Gipfel. Er steht bereits im Nationalpark und muß daher noch echt zu Fuß erwandert werden. Obwohl viel besucht, trifft man doch nicht solche Menschenansammlungen wie am Arber. Eine einfache, aber sehr lohnende Rundwanderung mit Besteigung des Gipfels startet man am besten in Spiegelau. Über eine Zufahrtsstraße durch den Nationalpark erreichen wir den Gfällparkplatz (ca. 950 m) am Fuße des Großen Rachel. Unser Markie rungszeichen ist während der gesamten Rundwanderung der Auerhahn, eines der ori ginellen Symbole im Nationalpark. Eine Aus nahme bildet z. B. der nördliche Hauptwan derweg des B. W. Vereins, der zusätzlich durchgehend das liegende grüne Dreieck verwendet, dessen Spitze immer in Richtung Osten zum Ziel am Dreisesselberg weist. Vom Parkplatz zum Gipfel sind V/2 Stunden angegeben. Der gepflegte Weg führt an zwei Brunnen vorbei, zwischendurch sieht man viele Baumleichen. In 1360 m Höhe, also kurz vor dem Gipfel, kommen wir zum Wald59

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