Oberösterreich, 36. Jahrgang, Heft 2, 1986

hatte, die schwere Operation, der er sich dann nach dem Kriege unterziehen hatte müssen, das alles hatte seine Gesundheit untergraben. Er starb an seinem Namenstag und Erwählungstag, dem 23. Mai, im Jahre 1954. Nach dem Tode von Abt Tecelin ergab sich für den Konvent von Hohenfurth die Frage, ob man versuchen sollte, ähnlich wie andere Or den oder Klöster in Westdeutschland oder Österreich ein selbständiges Kloster zu grün den. Als Prior regens des verwaisten Konven tes von Hohenfurth wurde .P Nikolaus Lonsing, der letzte Pfarrer von Hohenfurth, von den Mitbrüdern allgemein angenommen. Er versuchte im Jahre 1955 in dem alten, baufäl ligen, schon lange aufgehobenen Kapuziner kloster Schillingsfürst in Mittelfranken, Erzdiözese Bamberg, mitten in der Diaspora, mit einigen Mitbrüdern eine Neugründung. Der Versuch schlug fehl, vor allem da sich dort keine genügenden Entwicklungsmög lichkeiten für den Aufbau eines monastischen Klosters zeigten und der Bedarf an monastischen Klöstern in Westdeutschland bereits gedeckt erschien. Das 1958 in Rom tagende Generalkapitel des Ordens legte deshalb dem Konvent von Ho henfurth nahe, sich mit dem Stift Rein zu ver einigen, womit beiden Konventen geholfen sei. So kehrten die wenigen in Schillingsfürst tätigen Mitbrüder nach Rein zurück und am 2. September 1958 wurde dort unter dem Vor sitz des Generalabtes ein Vertrag zwischen den Konventen Rein und Hohenfurth verein bart, welcher beide Konvente zu gemeinsa mem Wirken vereinigte und den Hohenfurther Konventualen das ausdrückliche Recht zuerkannte, im Falle der Möglichkeit nach Hohenfurth zurückkehren zu dürfen, ande rerseits Rein die Pflicht auferlegte, Hohen furth im Falle der Möglichkeit wieder zu besiedeln. Bei einer am 7. 10. 1959 anbe raumten 700-Jahr-Feier des Stiftes Hohen furth wurde der Vertrag von fast allen damals noch lebenden Hohenfurther Mitbrüdern un terzeichnet. Seitdem führt das Stift Rein die Ordensbezeichnung Rein-Hohenfurth. Literatur: Leopold Janauschek: Originum Cisterciensium tomus I., Wien 1877 Franz Isidor Proschko:Das CistercienserstifHt o henfurth in Böhmen, aus Anlaß der sechshundert jährigen Jubelfeier seines Bestehens, Linz 1859 Emil Putschögl: Stift Hohenfurth vor 120 Jahren und heute, 1882, 11. November, Hohenfurth 1882 Dominik Kaindl: Geschichte des Zisterzienserstif tes Hohenfurth in Böhmen, Im Selbstverlag 1930 Severin Gottsmich: Hohenfurth. Zur Geschichte seines Stiftes und seiner Pfarreien, Sonderdruck aus der Cistercienser-Chronik, Mehrerau 1969 51

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