'<!» ' '• m Schlägl, romanische Krypta, bemerkenswerter „Elnstützraum". nach Kaihoch von Falkenstein ein Kloster, das erden Zisterziensern von Langheim in der Di özese Bamberg übergab. Wenn auch diese Gründung, der Zeitgewohnheit gemäß, zum Seelenheil des Gründers und seiner Eltern geschah, hat sich die Sage natürlich auf ihre Weise der Materie bemächtigt und damit auch versteckt historische Wahrheiten über liefert. Der Sage nach soll sich Kaihoch auf der Jagd verirrt und gelobt haben, an dem Platz, an dem er sich befand, ein Kloster zu bauen, wenn er wieder nach Hause käme. Im Traum erschien ihm die Muttergottes, die ihm Rettung versprach; er wurde am nächsten Morgen von Jägern, die ihn suchten, ge funden. Die herbeigerufenen Mönche mußten nicht erst selbst eine Unterkunft erbauen — dies hätte auch den zisterziensischen Ordensre geln widersprochen —, sondern fanden Haus und Kirche, natürlich klein und einfach, aus Holz errichtet, bereits vor. Dieses Gebäude hätte den Mönchen Unterkunft geben sollen, bis sie sich das eigentliche Kloster, wieder den Ordensregeln entsprechend, im Tal an einem Wasserlauf, nach ihrem eigenen Wil len erbaut hätten. Trotzdem erwiesen sich die Umstände anscheinend so mißlich, daß die Mönche, nachdem der Abt und ein Mitbruder gestorben waren, nach ungefähr sieben oder acht Jahren in das Mutterkloster zurückkehr ten. 1218 verzichtete der Abt von Langheim auf alle Recht hier im Nordwald. Kurz darauf übergab Kaihoch v. Falkenstein seine Gründung in „Slage" den Prämonstratensern aus Mühlhausen in Böhmen. Nach vielfachen und langwierigen kritischen Unter suchungen kann mit ziemlicher Sicherheit — wenn auch immer noch etwas umstritten — festgehalten werden, daß die erste Gründung sich am Platz des heutigen Odenkirchen be funden hat. Der Name dieses Dorfes hat sich wohl aus der von den Mönchen verlassenen Kirche (= öde Kirche) entwickelt; außerdem gibt es nicht weit davon entfernt, im Tal, am Wasser liegend noch heute den Flurnamen „Frauenschlag". Die Zisterzienser hatten ihre Kirche der Muttergottes geweiht, und hier im Tal sollte wohl das endgültige Kloster erstehen. Noch einige weitere Beweise sind in dem von Isfried H. Pichler vom Kloster Schlägl herausgegebenen Heimatbuch „Aigen-Schlägl" festgehalten. Sie hier anzu führen, ist aus Platzgründen nicht möglich. Die zweite Gründung wurde dann im Mühltal durchgeführt, wobei aber wiederum auf die selbe Art vorgegangen wurde. Ein kleines provisorisches Haus mit Meierhof und Kirche wurde den Geistlichen übergeben; es han delte sich dabei um die heutige Maria-Anger-Kirche. Von hier aus wurden dann sehr bald unter dem ersten Propst, Ortolf, die ei-
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