Oberösterreich, 36. Jahrgang, Heft 2, 1986

Das sogenannte barocke „Sommerhaus" in Schlägl, heute Musikzentrum „St. Norbert", Grundrißpläne, von oben nach unten; GrundrißIdee / Erdgeschoß / Obergeschoß. auf historischer Basis beruhenden Objektes liegt bei den Aktivitäten des Vereines: im Sin ne der musikwissenschaftlichen Forschung und Bildung Abhaltung von Seminaren, Kon zerten und zusammenarbeitenden Veranstal tungen mit dem Institut für Musikwissen schaft der Universität Salzburg; im Sinne der musikalischen Fortbildung für die nähere Umgebung Zusammenarbeit mit dem Land Oberösterreich und der Gemeinde Schlägl durch Verwendung der Räumlichkeiten für die Landesmusikschule Schlägl, Veranstal tungen von Musikabenden (z. B. 1985 ein Bach-Kantatenzyklus mit dem Kammerchor der Landesmusikschule Schlägl), für die künstlerische und musische Bildung vor allem der Bevölkerung des oberen Mühlvier tels zum Nulltarif. Beherbergung eines Musikinstrumentenmuseums und damit zu sammenhängend Zusammenarbeit auf Ex kursionsbasis mit allgemeinbildenden höhe ren Schulen Oberösterreichs. Unterbringung eines Bild- und Tonarchives zur Orgeldenk malpflege Europas, der organologischen Sammlung Krauss und eines Mikrofilmarchives zur Pflege Alter Musik. Die Führung des Flauses unter diesen Aspek ten hat sich nun nach einjähriger Erprobung nicht nur als richtig erwiesen, sondern wurde von den vielen Seminarteilnehmern (an den Internationalen Schlägler Musikseminaren nehmen jährlich über 200 Interessenten aus Europa und auch aus Übersee teil) herzlich und dankbar angenommen; bleibt zu hoffen, daß das Wohlwollen auch auf Seiten der öf fentlichen Hand weiterhin die wissenschaftli che, künstlerische und pädagogische Arbeit anerkennt, die nicht zuletzt auch den Frem denverkehr im oberen Mühiviertel entspre chend belebt. Beschreibung des Hauses Außenansicht Über dem aus drei aneinander grenzenden regelmäßigen Achtecken sich ergebendem Grundriß erhebt sich ein zweigeschossiger Steinbau, mit Granitbruch und Mörtel ausge führt, teilweise mit Ziegelbruch ausgebes sert, der von einem von der Grundrißstruktur bedingten besonders geformten Walmdach abgeschlossen ist. Der Dachstuhl wurde stel lenweise (da durch Blitzschlag früher be schädigt) erneuert, die Deckung mit stili stisch passenden Biberschwanzziegeln durchgeführt. Das Mauerwerk schließt oben hin mit einem reichprofilierten Kranzgesimse ab. An der Südseite befindet sich ein Balkon aus Granit, gelagert auf bemerkenswerten, weitausladenden Granitkonsolen, die mit Vo luten verziert sind; die Seitenteile des Eisengeländers Schmiedearbeit um die Mitte 10

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