Oberösterreich, 36. Jahrgang, Heft 1, 1986

Oberösterreich aktuell rock. Kunst wird zum Zeichen, Schönheit führt letztlich in einen real unfaßbaren Be reich. Doch gerade diese hohen Gedanken werden im letzten Raum der Ausstellung prä zisiert. Im Refektorium geht es um die Weit des Kiosters, um Ordensauftrag und um Re gein der Gemeinschaft, um Berufung und Seeisorge der Augustiner-Chorherren. Es geht somit ietztiich um eine erstrebenswerte innere Freiheit und Sicherheit inmitten dieser Weit. Dieser ietzte Aussteilungsbereich weist auf die Kirche des Stiftes. Doch sie ist nicht Teii des Rundganges. Hier möge jeder seinen ei genen Weg suchen, eigenen Gedanken fei gen und, wenn er es vermag, hier auch Ant worten finden. Die Mittel der Darstellung Zur Präsentation dieser Gedanken wurden zahireiche Leihgaben aus in- und ausiändischen Sammiungen erbeten. Archivstücke, Urkunden, Dokumente, Bücher, Stiche, Zeichnungen, Öigemäide und Piastiken, aber auch Münzen, Medaillen, Gegenstände des Kunsthandwerkes, der Volkskunst sowie technische Geräte. Durch ihre Beziehung zur barocken Ausstattung oder zum Raumthema ergibt sich ein leichteres, zum Teii auch be ziehungsreicheres Verstehen, im Kaisertrakt wird die Einfügung der Expo nate so vorgenommen, daß sie sich fast selbstverständlich in den wohnlichen Cha rakter der Räume fügen oder in ihnen so aus gestellt sind, wie es einer Präsentation der Zeit entsprechen dürfte, in den neutralen Gängen hingegen kann die moderne Ausstel lungstechnik eingesetzt werden, wobei der Wechsel von Gängen und historischen Räu men auch einen Weichsei in Thema und Art der Darstellung möglich macht. Vorrang hat stets die einprägsame optische Vermittlung. Wenn jedoch graphische Erklärung nötig ist, dann sollte der originale Gegenstand da durch niemals eingeschränkt sein. Wichtig ist die Akzentuierung der Schwerpunkte, die es jenem Besucher, der nur eine beschränkte Zeit zur Verfügung hat, möglich macht, die Hauptanliegen der Ausstellung zu erfassen. Über- und Unterordnung, Kontrast und konti nuierliche Entwicklung einer Gedankenfoige sind bewußt verwendet, damit niemals der Eindruck einer monotonen Objektpassa ge aufkommen kann. Um in den freskoge schmückten Räumen das „Oben und Unten" der Aussteilung optisch und gedanklich zu verbinden, werden Spiegel mit schematisch gezeichneten Legenden eingesetzt und auch der jeweilige Standpunkt im Gesamtkonzept der Ausstellung sichtbar gemacht. Dies 78

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