im im Kleines Andachtsblid, hier als Sterbebildchen verwendet. Die Vorlage stammt von A. Schaufele, Stuttgart, gedruckt 1868 bei Feichtinger in Linz. Sturz. Zu den Wachsvotiven zählen auch die Votivkerzen in der Wallfahrtskirche St. Florian bei Heipfau, die im 18. und 19. Jahrhundert geopfert wurden; die größten stammen aus Braunau (datiert 1751) und Burghausen. Nicht unerwähnt dürfen die kleinen An dachtsbilder zu Ehren des hl. Florian bleiben, die allerdings, auf die große Volkstümlichkeit dieses Heiligen bezogen, in eher bescheide nem Ausmaß in diversen Sammlungen zu fin den sind. Fast scheint es, als ob für ihn kaum eine Propaganda nötig war, als die wir die An dachtsbildchen ansehen können. Ältere Per gamentbildchen mit seiner Darstellung sind kaum bekannt. Kupferstiche und Lithogra phien, auf Papier gedruckt, aus dem 18. und 19. Jahrhundert sind da und dort zu finden; Chromolithographien des späten 19. und neuere Drucke unseres Jahrhunderts sind auch relativ spärlich vertreten. Dafür errei chen diese Bildchen eine etwas größere Un terschiedlichkeit in der Gestaltung. Neben den üblichen Attributen scheint gelegentlich auch der Mühlstein auf. Die Vielfalt der Materialien, die zur Herstel lung von Bildern des hl. Florian verwendet werden, Ist damit noch nicht zu Ende. In der üblichen Form wird er sogar als Kreuzstich motiv angeboten.® Als kleiner Wandbehang (15 X16 cm), gerahmt oder ungerahmt, scheint unser Heiliger in der üblichen Dar stellung — In Rüstung und Mantelumhang, mit Federbuschhelm, ein langes Fähnchen in der Linken und den üblichen Söchter in der Rechten, aus dem er Wasser auf ein kleines Kirchlein zu seinen Füßen gießt, darunter die Schrift „HL FLORIAN" — in Kreuzsticharbeit auf mittelstarkem Leinen auf. Neben dem hi. Florian gibt es derartige Kreuzstichvorlagen nur noch für Maria (Typus Mariazell) und die Hil. Hubertus, Wolfgang und Franz von Assisi. Schutzherr der Feuerwehren Vor allem bei den eben erwähnten Feuerwehr-Zeughäusern findet man gele gentlich auch Neugestaltungen, bei denen allerdings die wesentlichen Merkmale fast Immer beibehalten werden. Selbst das neue Sgraffito am Sparkassengebäude im Markt St. Florian, das völlig stilisiert die Umrisse einer Heiligenfigur über dem Wappen von St. Florian zeigt, weist die Gestalt durch den „Söchter" in der Rechten und die Kreuzesfah ne in der Linken eindeutig als hl. Florian aus. Eine ikonographische Besonderheit ist das 1965 entstandene Bild des Heiligen am Feu erwehrhaus in Leutstetten bei Starnberg,® das ihn in gewohnter Art zeigt, der Wasser strahl aus dem „Söchter" ergießt sich jedoch nicht auf ein brennendes Haus, sondern ver treibt einen roten Hahn. Die Stellung des hl. Florian als Schutzpatron der Feuerwehren kommt besonders bei Dar stellungen dieses Heiligen auf Feuerwehrge räten zum Ausdruck. In der Sammlung Spiegl im OÖ. Landesmuseum befindet sich ein Feuerlöscheimer aus Leder, mit Pech impräg niert, aus dem 18. Jahrhundert, der neben seinem Bild auch eine Darstellung der MariaHllf aufweist; auf der Pumpe einer Feuersprit ze aus der Zeit um 1800 ist ebenfalls der hl. Florian dargestellt.^ Die Kultdynamik des hl. Florian als Schutzpa tron gegen Feuersgefahren und damit als oberster Schirmherr der Feuerwehren ist der art stark, daß er In manchen Gegenden sogar andere. In dieser Funktion ältere Heilige ver drängt hat. Als Beispiel hiefür sei die heilige Agatha im Südtiroler Vinschgau erwähnt, deren Stellung spätestens im 18. Jahrhundert in diesem Raum ebenfalls dem hl. Florian übertragen worden ist. In der Gegenwart voll zieht sich eine derartige Ablöse in BayerischSchwaben, wo die hl. Afra von Augsburg durch den hl. Florian verdrängt wird. Selbst verständlich wirkt sich dies auch in den Dar stellungen der Volkskunst dieser Gebiete aus. Patron verschiedener Handwerkszünfte Auch wenn wir uns weiteren Patronaten des hl. Florian zuwenden, ergeben sich in der Iko nographie kaum Unterschiede. Die DarstelLederner Feuerlöscheimer mit Bild des hl. Florian aus dem 18. Jahrhundert, OÖ. Landesmuseum. — Foto: Franz Gangl, Linz o 60
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