Oberösterreich, 36. Jahrgang, Heft 1, 1986

Steinfigur des hl. Fiorian, um 1730, im Pfarrhofgarten in Feidkirchen a. d. Donau, stand einst am Weg nach Pesenbach. — Foto: Autor Der hi. Fiorian ais Brunnenfigur im Stadtteii Alt-Pradi in innsbruck. Foto: Autor c^-« 1 n sehen Elemente verwendet, welche die Figur sofort ais Darstellung des hi. Fiorian kenn zeichnen. Auch zwei hübsche Beispiele von Steinplastiken — abgesehen von Statuen des hi. Fiorian im Zusammenhang mit Dreifaitigkeits- oder Mariensäuien — seien erwähnt: eine befindet sich auf einem Podest in Feidkirchen an der Donau (einst an einer Wegkreuzung, nunmehr im Garten des Pfarr hofes aufgestellt), eine andere ais Aufsatzfi gur auf einem Torbogen im ehemaligen Wirt schaftshof des Schlosses Puchberg bei Weis. im Osten Österreichs finden wir ihn gelegent lich ais „Säuienheiiigen" (z. B. in Bruck a. d. Leitha). Besonders zu erwähnen sind auch Bilder und Statuen des hi. Fiorian an Häusern. Neben Darstellungen dieses Heiligen auf den mei sten Feuerwehr-Zeughäusern finden sie sich auch auf vielen Privathäusern. Während im südlichen Oberbayern und im Tiroler Unter land gemalte Darstellungen an Hausfassa den in Form der sogenannten „Lüftlmalerei" vorherrschen, sind es in Oberösterreich und im östlichen wie südöstlichen Österreich vor allem Statuen in Hausnischen. Die Funktion dieser Bilder und Statuen als Schutzzeichen vor Feuersgefahr kommt dabei besonders eindringlich zum Ausdruck. Auf Darstellun gen des hl. Florian als Brunnenfigur wurde bereits hingewiesen. In derselben Art und Weise, wie eingangs er wähnt, aber auch in der Funktion eines ge wissen „Hausschutzes" begegnen wir dem Bild des hl. Florian oft am bemalten Bauern möbel. An einem Beispiel in der großartigen Bauernmöbelsammlung im Sumerauerhof in Samesleiten bei St. Florian sind von den drei bemalten Feldern einer Truhe gleich zwei, und zwar die Figur spiegelbildlich, dem hl. Florian gewidmet. Das Mittelstück zeigt den Sonntagberger Gnadenstuhl; das linke Feld weist den Heiligen eher als Wasserpatron, das rechte Feld als den üblichen Feuerpatron aus (um 1790). Als weiteres Beispiel für das Bild des Heiligen auf hölzernen Gegenständen — gleichzeitig soll damit die Vielfalt der Anwendungsmög lichkeiten angedeutet werden — sei eine Flo riandarstellung auf einem Stirnbrettchen eines Bienenstockes im Kärntner Landesmu seum erwähnt, das 1874 datiert ist und aus ünterkärnten stammt. Auf Holz gemalt sind auch die meisten älteren Votivbilder, die dem hl. Florian als Dank für Errettung aus Feuers gefahren verlobt wurden. Abgesehen von den nur wenigen Kultstätten des Heiligen, die wallfahrtsbildend wurden, finden wir als Be sonderheit in so manchen Gotteshäusern, die keine Wallfahrtskirchen sind und auch nie waren, sowie in Wallfahrtsorten mit andern Kultobjekten, Votivbilder zu seinen Ehren. Auch in Verbindung mit keramischen Gegen ständen taucht gelegentlich ein Bild des hl. Florian auf. Auf sogenannten „Goden58

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