Oberösterreich, 36. Jahrgang, Heft 1, 1986

\'' ' S-f" iii /'I 4, 4" irr# fr •• /- , ::;■ 3P ^ r \ . t: SÄö' ' 14. Bild „Der Leib des hl. Floriani wird in Polen zu Kra kau von der ganzen Klerisei mit großer Sollemnität einbegleitet." Diese Szene zeigt mit vielen Details die Einbrin gung des Märtyrerleibes in Krakau, läßt jedoch wichtige Einzelheiten der Legende unberücksich tigt: Die Übertragung durch den Bischof von Modena, den Empfang durch den Bischof von Krakau und vor allem die wunderbare Willens äußerung des Heiligen, er wolle nur bis zur Vor stadt. Letztere Legende hängt damit zusammen, daß sich in der Florianikirche der Vorstadt Kieparz der Arm des Heiligen befindet, die übri gen Reliquien im Wawel in der Kathedrale. Mitten in der Prozession sehen wir einen herrli chen goldenen Reiiquienschrein, auf dem der Herzogshut liegt, im Hintergrund die Stadt Krakau, auf die sich die genau dargestellte Prozession des Klerus zubewegt. 15. Bild „Zu Ehren des hl. Floriani wird die erste Kirche in Polen erbaut, allwo unterschiedliche Bedräng te Gnade erhalten." Die hier dargestellte Florianikirche wird als die erste in Polen bezeichnet, möglicherweise hält die Bilderreihe sie überhaupt für die erste Kirche in Polen. Vermutlich meint der Künstler die Kir che in Kieparz. Die hilfesuchenden Gläubigen zeigen auch hier das starke Vertrauen auf die Wunderkraft des hl. Florian, dem in der Folge eine Reihe weiterer Kirchen in Polen geweiht wurde. Auf dem Florianiberg steht dieses letzte Bild der Reihe gerade über dem Hochaltar, der dem Kir chenpatron geweiht ist, und verbindet damit auch dieses Heiligtum mit der fürbittenden Kraft des heiligen Märtyrers, den man hier wie in St. Florian, Rom, Krakau, in Österreich, Bayern und Polen anruft und damit in der Gemeinschaft der Heiligen Gottes Hilfe in allen Nöten erwartet. 48

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