Oberösterreich, 36. Jahrgang, Heft 1, 1986

7) 4' < V ,. X''.v i "i 8. Bild „Der hl. Florlanus erscheint Valerianae, einer frommen Matrone, im Schlaf und deutet an, wo er begraben sein wollte." Zum Unterschied vom Ort des Martyriums, der Ennsbrücke zu Lauriacum, ist die Begräbnis stätte in den frühesten Zeugnissen nicht aus drücklich genannt. Als solche gilt von jeher das heutige Chorherrenstift St. Florian. Die Span nung wird von der Legende durch den Bericht von einer wunderbaren Auffindung und Übertra gung aufgelöst, hinter dem wohl schon die alte Verehrung in St. Florian als auslösendes Mo ment steht. Florian selbst habe kundegegeben, er wolle in dem noch heute seinen Namen tra genden Gotteshaus beigesetzt sein. Der Name der frommen Frau ist auch durch eine mittelalter liche Grabinschrift, die auf eine entsprechende antike schließen läßt, unter dem Chor der Stifts kirche bezeugt. Auf dem Bild trägt Florian hier zum ersten Mal die Fahne, die ihn als Sieger über den Tod kenn zeichnet. 9. Bild „Valeriana bedeckte den Leib des hl. Floriani aus Furcht vor den Heiden mit Zweigen und führte ihn zu dem bestimmten Ort des Begräbnisses." Schon bei der Überführung des Leichnams nach St. Florian tritt das oft vorkommende hagiographische Motiv der Verbergung der Reliquien auf, das uns bei der Translatio nach Krakau ebenfalls begegnet. Die Bedeckung des offen auf dem Wagen liegenden Leichnams beläßt eine Span nung zum folgenden Bild, auf dem der Märtyrer in einem Sarg liegt. Die ausführlich geschilderte Landschaft zeigt wiederum den Fluß und links im Hintergrund die Stadt, möglicherweise hat man sich hinter der selben die Donau zu denken. 44

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