Oberösterreich, 36. Jahrgang, Heft 1, 1986

3. Bild „Der hl. Florlanus verwirft den Greuel der Göt zen, ungeachtet dessen, daß ihm allerlei Peini gungen angedroht werden." Die nach hagiographischen Schemata geschil derte Unterredung mit dem Statthalter gipfelt in der Aufforderung zum Götzenopfer. Darauf deu ten im Hintergrund die Jupiterstatue, das vor ihr stehende Kohlenbecken und die beiden heidni schen Priester. Florians Ablehnung ist erkennbar aus dem auf dem Boden liegenden Rauchfaß, dem festgehaltenen Kreuz und der zum Himmel weisenden Geste der linken Hand. 4. Bild „Der hl. Florlanus wird wegen des Glaubens mit Prügeln geschlagen und seine Schultern mit Ei senhaken zerrissen." Die Passio kennt nicht nur den schließlichen Tod durch Ertränken, sondern auch die vorherige Folterung in Form der Geißelung und der Zerstö rung der Schultern (scapulae). Das Bild zeigt in mitten eines Hofes, bei dem das vergitterte Fen ster im Hintergrund den Eindruck eines Gefängnisses wachruft, Florian gleich Christus in der Leidensgeschichte an einer Geißelsäule, zu beiden Seiten zwei Folterknechte. Vom Gang zum Statthalter bis zum Tod ist die ganze Passio in den jüngeren Fassungen mit Dialogen und Gebeten Florians angereichert, in denen die Lehre Christi und insbesondere die Begeisterung für das Martyrium ausgesagt werden. 41

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