i Abb. 4 Kunstsammlung, hl. Florian oder hl. Achatius, Glasscheibe aus Pesenbach, um 1430—1440 nenseiten der Flügel die heiligen Ritter Mau ritius und Florian einander gegenübergestellt sind. Letzterer ist mit einem Harnisch und einem kaum bis zu den Knien reichenden Waffenrock bekleidet. An dem um die Hüften geschlungenen Gürtel hängt das Schwert. Vom spitzen Helm mit aufgeschlagenem Vi sier weht die Feder. In der Linken trägt er eine rote Fahne mit weißem Kreuz, mit der Rech ten gießt er aus einem Zuber Wasser auf eine brennende Burg, welche auf einen Felsen ge gründet ist. Während die Entstehung des eben beschrie benen Altares nicht mit dem Stift St. Florian in Zusammenhang gebracht werden kann, besitzen wir in einem 1485 datierten, für St. Florian geschaffenen Fiügelaltar des Monogrammisten S. H. ebenfalls ein frühes Zeugnis der Verehrung des Märtyrers als Feuerpatron. An der Innenseite des rechten Altarflügels ist unter einer Marienszene Propst Leonhard von St. Florian als Stifter vor dem hl. Florian dargestellt (Abb. 6). Dieser trägt eine Fahne mit dem rot-weißen Kreuz des Florianer Wappens und gießt ein Wasser schaff auf eine brennende Burg. Um die zier lich bewegte Gestalt in schwarzer, metallisch glänzender Ritterrüstung legt sich als Folie ein geöffneter roter Mantel. Als Kopfbe deckung dient wieder der Herzogshut. Im Landschaftshintergrund glaubt man das mit telalterliche Kloster von St. Florian zu erken nen. Der Meister S. H., dessen aipenländische Schulung vor allem der von Friedrich Fächer beeinflußte Gnadenstuhl der Mittelta fel zeigt, vertritt zusammen mit dem Meister des Wartberger Altares die oberösterreichi sche Komponente in der österreichischen Malerei des ausgehenden 15. Jahrhunderts. Aus der ehemaligen, dem heiligen Florian ge weihten Filialkirche des Stiftes St. Florian im benachbarten Rohrbach stammt eine teilwei se vergoldete Alabasterstatuette des Feuerlö schers (Abb. 7). Die künstlerisch bedeutende Figur mit üppigem Lockenhaar ist mit einem Plattenharnisch angetan, wie er der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts entspricht. Ein über die rechte Schulter zurückgeschlagener Mantel, der in großen, eckig gebrochenen Li nien fällt, schafft um die tänzelnd bewegte Gestalt einen schattenerfüliten Hohlraum und einen festen Rahmen. Die stilistischen Merkmale weisen auf die Nachfolge Niklas Gerhaerts van Leyden in Passau hin, wo das Werk — vielieicht auf Bestellung des Stiftes St. Florian — zwischen 1470 und 1480 ent standen sein dürfte. Weiters ist in den Stiftssammlungen eine spätgotische Monoiithscheibe unbekannter Provenienz, vielleicht oberdeutschen Ur sprungs, zu erwähnen (Abb. 8). Die mit Schwarzlot und Sllbergelb gezeichnete Dar22
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