Oberösterreich, 35. Jahrgang, Heft 4, 1985

Links: Ansicht der Stadt Enns von Osten mit Darstellung einer Himmelserscheinung über Enns Im Jahre 1593, Großformatiges Ölgemälde Im Museum der Stadt Enns. Wiedergegeben ein Bildausschnitt mit Darsteiiung der damals noch sichtbaren Ruinen eines Gebäudes auf dem „Georgen berg". — Foto: Franz Gangl, Linz. i Rechts: Entwurf eines geplanten Denkmals auf dem Georgenberg in Enns, das an den am 16. August 1186 auf dem Georgenberg in Enns abgeschlos senen Vertrag erinnern soiite. Die Bemühungen um die Errichtung einer solchen Gedenkstätte reichen bis in die 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts zurück. Die ersten Pläne scheiterten. Anläßlich des Gedenkjahres „700 Jahre Steiermark bei Österreich" wurde eine neue Initiative ergriffen. Der abgebiidete Entwurf stammt aus dem Jahr 1899, ist signiert mit Schindler. Als Baumaterial waren Pozarer Granit und Swarow Syenit vorge sehen. Als Höhe des Monuments sind 9,80 m angegeben (Mitteiiung OMR. Dr. Herbert Kneifel, Obmann des Museumsvereines „Lauriacum" Enns. Siehe auch: Mitteilungen des Museumsvereines „Lauriacum" Enns, N. F. Heft Nr. 15). — Foto: Franz Gangl, Linz. kersburg und Tüffer/Lasko, die Vogteien über die Kärntner Klöster Viktring und St. Paul und die salzburgische Römerstadt Pettau, nahe der Ungarngrenze, dazu Einzelgüter in Körn ten und vor allem viele Ministeriale wie die Trixener, Treuner und Marburger. In Seitz (1160/64) gründete Otakar III. im Unterland eine Kartause, wo er und sein Sohn auch ihre Grablegen fanden. Zuletzt fiel 1158 nach dem ebenfalls verwand ten letzten Grafen Ekbert von FormbachPitten dessen von den Wels-Lambachern bei derseits von Semmering und Wechsel geerb ter Besitz zwischen Hartberg und der Piesting an die Steiermark. Auf steirischer Seite entstanden 1163 das Chorherrenstift Vorau und 1160 das Spital am nunmehr ausgebau ten Semmering. Auch die Verbindung zum bayerischen Kloster Vornbach am Inn rührt aus diesem Erbe. Der Zuwachs an Eigengut, Burgen und Mini sterialen hatte es den Markgrafen inzwischen möglich gemacht, die wenigen noch verblei benden Hochfreien als Konkurrenten in der Landesherrschaft auszuschalten. Sie gingen gleichsam mit Zuckerbrot und Peitsche vor. Den einen wurde der Eintritt in die mit dem Makel der Unfreiheit behaftete Ministerialität des werdenden Landesfürsten durch Güter schenkungen und Lehen schmackhaft ge macht. Auch scheint bei dieser neuen Ober schicht des Dienstadels in der Praxis die Freiheit der Person gewahrt gebiieben zu sein. Sicher gehörten die Herren von Ort im Traunsee, die Liechtensteiner, wohl auch die Stubenberger zu dieser Gruppe, im Traungau vielleicht die Volkensdorfer, die Gründer von Gleink. Andere Hochfreie, so jene von Stübing und Feistritz aus der Sippe der weitver zweigten Traisen-Feistritz-Waldegger, wurden

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