Oberösterreich, 35. Jahrgang, Heft 4, 1985

Oberösterreich aktuell Erzzug auf der Fahrt durch das Ennstal nach Linz. — Foto: Gerhard Aigner, Linz. € ■y-- t \ > . Das eigentliche Leitbild zur Raumordnung im gemeinsamen Grenzgebiet enthält allgemei ne Ziele und Sachbereichsziele. Die allgemeinen Ziele für die Entwicklung des Grenzgebietes beziehen sich — auf die Behebung der relativ peripheren Lage dieses Gebietes zu den beiden Landes zentren, — auf die Bestandssicherung und den wei teren Ausbau der im Grenzgebiet vorhande nen wirtschaftlichen und zentralen Funk tionen, — auf die Vorsorge für maßvolle und umwelt freundliche Nutzung des vorhandenen Natur raumpotentials einschließlich des Wasser schatzes im gemeinsamen Grenzgebiet und — darauf, daß die wertvolle Kulturlandschaft bei der Weiterentwicklung von Siedlung, Wirtschaft und Verkehr als Grundlage der Le bensqualität der Bevölkerung und der Frem denverkehrsgäste im gemeinsamen Grenz gebiet in ihrem Gepräge erhalten und pfleglich weiterentwickelt wird. Sachbereichsziele betreffen Maßnahmen ge gen die negative Wanderungsbilanz in weiten Bereichen des Grenzgebietes, Maßnahmen zur Stärkung der regionalen Zentren und Kleinzentren als Grundlage gleichwertiger Lebensbedinungen, ferner Ziele zum Schutz der Ortsbilder und der Kulturgüter, sowie zur Verhinderung der Zersiedelung der freien Landschaft. Bezüglich der Sektoren Arbeit und Wirtschaft wird weder eine Industrialisie rung, noch eine ausschließliche Fremdenver kehrsentwicklung gefordert, sondern eine Bestandssicherungspolitik auf der Basis lo kaler Ressourcen, sowohl für die Land- und Forstwirtschaft, als auch für Industrie und Ge werbe und den Fremdenverkehr. Bei der land- und forstwirtschaftlichen Bewirtschaf tung soll die ökologische Komponente ver mehrt beachtet, beim Ausbau von Industrie und Gewerbe, sowie bei diesbezüglichen Standortüberlegungen der Raumplanung vermehrt auf den Umweltschutz geachtet werden. Als Grundlage für den Fremdenver kehr soll die naturräumliche Ausstattung be achtet und geschützt und sollen noch unbe rührte alpine Regionen in ihrer Gesamtheit erhalten und gesichert werden. Bestehende Fremdenverkehrseinrichtungen im alpinen Bereich sollen durch Qualitätsverbesserun gen in ihrer Attraktivität erhöht und durch Maßnahmen zur Saisonverlängerung gestei gert werden. Bezüglich des Verkehrsausbaus wird der Ausbau der Pyhrnautobahn als ver kehrsmäßig günstige Verbindung zwischen den Industrie- und Zentralräumen im Norden und im Süden Österreichs und darüber hin aus befürwortet. Anzustreben sind umwelt82

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