Oberösterreich, 35. Jahrgang, Heft 4, 1985

Rechts: Unbekannte Wildnis in den Haller Mauern: Die Laglmauer gegen das Hintergebirge. Unten: In der Dr.-Vogelsang-Klamm, dem Naturwunder von Spital am Pyhrn. »SS?; w \ Norden her durch die öden Kare und über schneidige Kämme führen, sind schon eine Sache für gestandene Bergfex'n. Leicht ist dagegen der wohl schönste Über gang vom Garstenertal ins Admonter Becken zu begehen, und entsprechend gerne wird das „Pyhrgasgatterl", ein gut 1300 Meter hoch gelegener Weideboden, auch frequen tiert. Von der doppeltürmigen Stiftskirche steigt man durch die wildromantische, nach dem einstigen Gemeindearzt von Spital „Dr. Vogelgesangklamm" genannte Schlucht zur Bosruckhütte auf, von wo man bald zum Rohrauerhaus am Fuß meines Berges ge langt. Will man den Zauber dieser Landschaft — besonders im Herbst, wenn hier Massen von pannonischem Enzian wachsen — nach haltiger genießen, sollte man über den Arlingsattel und die Bacheralm zum Gatterl wandern, — womit wir aber schon bei unse ren steirischen Nachbarn gelandet sind . . . Das Land um Admont Langsam verziehen sich die Nebel in den Südabstürzen der Haller Mauern. Direkt un ter meinen Füßen spielen noch ein paar Schleier um die Grate und Wände des Pyhrgas, aber das weite Rund des Gebirges steht schon frei im blauen Morgenhimmel. Wie eine bergende Hand umfaßt es jenes Tal becken im Süden, durch welches sich die ju gendliche Enns träge der Gesäuseschlucht entgegenschlängelt. Es waren auch hier eiszeitliche Gletscher, welche das Becken mit ihrer schürfenden Kraft gestalteten, aber hier hinterließen sie 67

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