Oberösterreich, 35. Jahrgang, Heft 4, 1985

■W s^M^i-"£,fSi? S2.:SSS3SSIS yl ^:r:cszer j^e^.. ._,. -'-,• t jIk VH, ih4^t Porträt von Anton Schosser (1801—1849), zeitgenössische Lithographie, oö. Landesmuseum, Porträtsammlung. Foto: Franz Gang!, Linz. beschreibt, nimmt ein „Landmann", hinter dem sich der Autor selbst verbirgt, die Gele genheit einer Ruhestunde während dieses damals noch mühseligen Geschäftes wahr, seinem Gesinde und seinen Nachbarsleuten Persönlichkeit und Wesensart Erzherzog Johanns näher zu bringen. Er läßt seine Ab sicht, dies zu tun, mit dem damals — das Georgicon wurde 1845 vollendet — schon wohl bekannten, 1830 von Schosser gedichteten und in musikaiischem Umlauf gesetzten „Liedchen von dem Steirmärker Land und von dem Erzherzoge Johann", das vierstim mig gesungen wird, einleiten. Nachdem das Lied seine Wirkung nicht verfehlt hat, ergreift „der Bauer" das Wort: „Hört! der Erzherzog Johann — nehmt doch die Hüte herunter! Ist vom hochseligen Kaiser Franz der leibliche Bruder. An der Spitze der Truppen stand er, so lange es Krieg galt; Doch als der goldene Frieden die Völker Oestreich's beglückte. Legte er weg seinen Degen, und wurde ein friedlicher Landmann, Kaufte sich den Brandhof in der gebirgigen Stei'rmark, Wo er nun lebt in einem stillen, friedlichen Thale Ganz der Wissenschaft, die er mit freigebigen Händen Königlich unterstützt, im Schooße seiner Familie, Und dem Stei'rmärker Volk, das er mit inniger Liebe Wie ein Vater umfängt. Daher, — wo man Liebe gesä't hat. Erntet man Liebe auch, — wird er von dem biederen Volke Innigst geliebt und verehrt. Man sieht den erhabenen Prinzen Auf einem Steirerwagen nach Art der Landleute fahren. Ein grüner Steirerhut bedeckt das ehrwürdige Haupt ihm Mit grünflatterndem Band, in welches zierlich gesteckt ist Der sich ausbreitende Gemsbart und die Auerhahn-Federn. Seinen edlen Leib umschließet ein lichtgrauer Leibrock Mit Aufschlägen von grüner Färb' an Ärmel und Kragen. Füget man noch hinzu eine schwarz gemslederne Hose, Grüne wollene Strümpfe und dick besohlete Bundschuh': So sieht man eines Kaisers Sohn in ländiicher Kleidung. 62

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