Oberösterreich, 35. Jahrgang, Heft 4, 1985

;ji gefunden, die bis ins frühe 18. Jahrhundert reicht, aber auch Notensammlungen aus dem 19. Jahrhundert sind in den Vitrinen aus gestellt. Wie im ganzen Salzkammergut ha ben sich bis zur Gegenwart der Jodler, der Steirer und der Ländler fast unverändert er halten — hier aber in ihrer speziell „steirischen" Prägung. Hauptquelle der musikali schen Überlieferung ist die Tanzmusik in ihrer wichtigsten Form als Geigenmusik. Auch die Zither läßt sich als Volksmusik instrument im Ausseer Land schon sehr früh nachweisen. Mit den Bräuchen der Schützen ist die altartige Pfeifer- und Trommelmusik überliefert worden. Die profunde Kenntnis nahme der Ausseer Volksmusik durch bedeu tende Persönlichkeiten aus Politik und Wis senschaft seit der Biedermeierzeit hat nicht nur zu ihrer guten Erforschung, sondern auch zu ihrem selbstverständlichen Weiterle ben im Volke beigetragen. Viele Lieder und Volksmusikstücke konnten auf Tonbändern festgehalten werden und sind mit einer Ton anlage im Museum auch zu hören. Das Brauchtum war an die Lebensordnung gebunden und von der christlichen Religion, mitunter aber auch vom Aberglauben, ge prägt. Teilweise war damit eine Selbstkontrol le der Lebensgemeinschaft verbunden. Im Ausseer Land ist diese Brauchtumstradition noch eingermaßen erhalten. Die Ausstellung ist nach dem Jahrlauf geordnet, es sind aber auch Bilder eingefügt, die sich auf den Le benslauf beziehen. Es wird dargestellt, wie am 5. Jänner die Perchten und Glöckler von Haus zu Haus ziehen, wie zur Faschingszeit die „BIeß", „Trommelweiber", „Flinserl", „Za cherl", „Maschkara" und Faschingsbriefsän ger aussehen. Neben den Schützenscheiben kann man die Entwicklung der Armbrust se hen. Ostern ist einerseits als christliches Fest dargestellt, teilweise aber auch in Verbin dung mit dem Frühlingsbrauchtum. Alte Bil der und Schnitzarbeiten erinnern an das Alm leben und an den Almabtrieb im Herbst. Die verschiedenen Masken der „Nikolopassen" vom 5. Dezember sind ebenso vorhanden; eine Weihnachtskrippe, in mühevoller, jahre langer Kleinarbeit angefertigt, ist ein beson derer Anziehungspunkt für viele Besucher. Höhlenkunde In den beiden Räumen der höhlenkundlichen Abteilung werden in der Hauptsache die Er forschungsgeschichte sowie die wissen schaftliche Bedeutung der in rund 2000 m Seehöhe im Toten Gebirge gelegenen Salz ofenhöhle dargestellt. Der Ausseer Haupt schullehrer Otto Körber begann im Jahre 1924 mit Grabungsarbelten In den Sedimen52

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