Aussee, fließt seine Salzsole ausschließlich durch das Rettenbachtal nach Ischl und von dort nach Ebensee ins moderne Sudhaus. Wir sehen hart an der alten Salzstraße von Bad Aussee nach Mitterndorf das St.- Leonhard-Kircherl von 1400 stehen und keh ren zurück an die Salzbergstraße, die von Al taussee zum Steinberg führt. Das Steinberg haus, zugleich „Mundioch" des Ge winnungshorizontes vieler hundert Jahre, ist erst 1956 nach Durchschlag des Erbstollens im Ort Altaussee selbst seiner Bedeutung enthoben. Wandert man die Salzbergstraße weiter aufwärts dem Sandlingmassiv zu, so gelangt man zum Ahornsberg, an dem Otakar der Traungauer 1147 zwei Sudpfännlein dem Stift Rein bei Graz schenkte, dies blieb die erste geschichtliche Nennung des Salzes. Die reichhaitige Geschichte des Landes reicht von Otakar dem Traungauer bis Ottokar von Böhmen 1260—1273, der das Saizkammergut teilte, 1319 folgt der Anschlag des „Steinberg", 1449 die Enteignung der Hallinger, jener selbständigen Salzverwerter, durch Friedrich III. und damit die Gründung des Staatsmonopoles auf Salz. 1525 helfen die Ausseerden Bauern im Krieg, 1590 wird Aus see wieder katholisch gemacht, 1742 zerstört der große Brand den Markt Aussee, um 1800 erschüttern schwere Kriegslasten durch die Franzosen das Land. Mit dem Besuch Kaiser Franz 1.1808 des Salzberges beginnt das Gä stebuch des Berges die reiche Geschichte zu berichten. Zum Salz und seinem Berg kommt alles mit Rang und Namen, von Krone zu Wirtschaft, Politik und Wissenschaft, ein lebendiger Spiegel des Zeitgeschehens, wie es keinen zweiten gibt. Bauten als Zeugen der Geschichte Der Kammerhof Heute bietet sich dieses den oberen Platz be herrschende Bauwerk, das schon aus dem 14. Jahrhundert kleinere Vorläufer hatte, in der Form des Jahres 1624 dar. Die gotischen, aus rotem Fludergrabenmarmor schon hun dert Jahre vorher gemeißelten Fenster- und Türgewände stammen vom Ausseer Stein metzmeister Hans Engelprecht, sein Zunft zeichen ist sichtbar angebracht. Der erste Stock über dem Eingangstor bildete einen durchgehend gewölbten Saal mit je zwei Fen stern an den Stirnseiten, der 1740 durch eine Zwischenwand in das Kaiserzimmer und das Aufganggewölbe geteilt wurde. Aus der glei chen Zeit soll die Freskoausmalung der Räu me, eine Laubbaumdarstellung, bogenförmig in das Gewölbe gesetzt, stammen. Bilderbö gen links und rechts neben den Eingangs türen enthalten Betriebsmotive von Salzberg bau und Hüttenwesen. (Anmerkung der Re daktion: Es wird hingewiesen auf dje beiden Farbbilder Seite 50 in dem Beitrag von Franz Stadler „Das Kammerhofmuseum in Bad Aussee". Die zitierten Darstellungen sind reiz volle Dokumente zur Salinengeschichte.) •• " .i,V c " vif: ,^lvK- i "■ i kl;" .t . 44
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