Herrenhaus des ehemaligen Sensenwerkes Zeltlinger in der Blumau bei Kirchdorf a. d. Krems, erbaut 1832, dreizehnachsige Front mit Mittelrisalit, ähnlich dem Herrenhaus in Eppenstein. — Foto; Hans Jörg Köstler, 1979. Herrenhaus des 1910 stillgelegten Sensenwerkes Weinmeister in der Wasserleith bei Knittelfeld. Foto: Hans Jörg Köstler, 7. 2. 1981 Schaft stand. Bohr heiratete 1816 in zweiter Ehe die Vordernberger Radmeisterstochter Anna Kraßberger (Radwerk I) und stieg so zum Mitglied der Radmeister-Communität auf. Im Jahre 1844 ging das Schmelzwerk an Bohrs Neffen Dr. Karl Peintinger über; in dieser Familie verblieb es bis zur Produk tionseinstellung 1907. Nachkommen der Rad meister Peintinger besitzen zwei Gemälde, die sowohl das Hammerwerk als auch das Herrenhaus Steg zeigen, sie stammen aus jener Zeit, als der „Innerberger" Karl von Bohr im steirischen Vordernberg seine zweite Hei mat gefunden hat. „Verstummt ist das Rauschen der Räder, der Lärm der großen und kleinen Hämmer, ver ödet ragen karge Mauerreste der Werksanla gen von den Felsen des steilen Berghanges und den Ufern des Baches empor. . ." (Demmer) — diesen Anblick bietet seit langem das ehemalige Sensenwerk Wasserleith bei Knit telfeld, das sein Aufblühen zu einer der größ ten steirischen Sensenschmieden dem 1805 aus Spital a. .P zugewanderten Christoph Weinmeister verdankt. Weinmeister und seine Gattin Katharina ließen nicht nur die Werksanlagen erweitern, sondern auch das Gewerkenhaus zu einem schönen (jstzt lei derverunstalteten) Herrensitz ausbauen. Ka tharina Weinmeister war in erster Ehe mit dem „Wohledlen Herrn Josef Zeilinger, gewestem Sensenschmiedmeister in der Wasserlait" (Grabplatte) verheiratet, dessen Vorfah ren und Verwandte (auch Zeitlinger) als Sensengewerken der Kirchdorf-Micheldorfer Innung in Oberösterreich angehörten. Zuletzt sei noch der Montanuniversität Leo ben gedacht, die schon seit Mitte des 19. Jahrhunderts — als Montanlehranstalt in Vordernberg, später als Bergakademie und Montanistische Hochschule — junge Men schen aus Oberösterreich in die Steiermark führt. Viele dieser Studenten lernten Vergan genheit und Gegenwart der Eisenindustrie in ihrer Heimat und in ihrem Gastland hier erst mals kennen und wohl auch verstehen. Schrifttum (In Auswahl) Ludwig Bittner: Das Eisenwesen in InnerbergEisenerz bis zur Gründung der Innerberger Haupt gewerkschaft im Jahre 1625. In: Archiv für österr. Geschichte LXXXIX (1901), 8. 451—646 Otto Demmer: Das Sensenwerk Wasserleith. Wer den und Vergehen eines alten Sensenwerkes zu St. Marein bei Knittelfeld. In: Blätter f. Heimatkun de 21 (1947), S. 80—88 Franz Ferro: Die k. k. Innerberger Hauptgewerk schaft und ihr Eisenwerks-Betrieb in Steiermark und Österreich bis zum Jahre 1845. In: Die st.-st. montanistische Lehranstalt zu Vordernberg, Jahr buch III—VI (1843—1846), 8. 197—368 32
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