Oberösterreich, 35. Jahrgang, Heft 4, 1985

äf." ■, ■ • ■±i- •' Links; Georg (?) Jung, Auf der alten Elsenstraße, Ölbild auf Karton, Privatbesitz. — Foto: Hans Jörg Köstler. ^ ;A-- J ■"«'*''■#4,*-. -■rars," ■■."■■■ ".•>.!?, mußten, unterstreichen Bedeutung und An sehen der Stadt. Aber schon 1798/99 verkaufte Steyr auf Drän gen des Staates seinen Innerberger Anteil an die „k. k. priv. Canal- und Bergbau-Gesell schaft", deren Aufgabe Im Bau eines schiffba ren Kanals von Wien nach Triest bestand. Die Leitung der Hauptgewerkschaft erfolgte nun durch die Wiener „Hofkommission für Canal-, Bergbau- und hauptgewerkschaftliche Ange legenhelten". Überraschenderwelse machte eine Im April 1801 ergangene kaiserliche An ordnung die Übernahme der Innerberger Ein lage durch die „Wiener Canal" rückgängig und das Kaiserhaus gelangte so In den Besitz namhafter Hauptgewerkschaftsanteile. Seit 1807 gehörte die Innerberger Hauptgewerk schaft dem Montan-Ärar, das bald darauf In Steyr eine unbedeutende Verkaufsstelle und 1828 In Elsenerz die k. k. stelermärklschösterrelchlsche Elsenwerks-Dlrection Instal lierte. Um 1850 betrieb die Hauptgewerkschaft Im stelrlsch-oberösterrelchlschen Ennstal fünf undzwanzig Hammerwerke; zweieinhalb Jahrzehnte später stehen nur noch die Hüt ten In Klelnrelfling und In Reichraming unter Feuer — die 1868 zur k. k. prIv. Aktiengesell schaft der Innerberger Hauptgewerkschaft umgewandelte alte „Innerberger" begann Ihr Schwergewicht In das Erzberggebiet (Donawltz) und nach Schwechat (NÖ.), wo 1873 zwei Kokshochöfen angeblasen worden sind, zu verlegen. Der traditionelle Innerberger Hammerbezirk sank zur Bedeutungslosigkeit herab. Rechts: Ehemaliger „Schiffweg" (Roß- oder Treppelweg) bei Weißenbach a. d. Enns, erbaut 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts; In das stelle Ufer geschlagener Weg für Pferdegespanne, welche die In Steyr entladenen „Eisenschiffe" wieder fluß aufwärts zogen (Schiffszug). — Foto: Wilhelm Schuster, um 1935 (?). Bevor die Entwicklung der neuen Hauptge werkschaft und Ihrer Nachfolgegesellschaf ten welter erörtert wird, bedürfen zwei Ver kehrswege zwischen Erzberg und Steyr einer wenigstens kurzen Erwähnung, nämlich die Elsenstraße und die Enns. Die Elsenstraße (heute Eisenbundesstraße 115 von Leoben über Präbichl, HIeflau und Steyr nach Enns) scheint wegen Ihres schlechten Zustandes Im Mittelalter keine große Rolle für die Elsen fracht gespielt zu haben, wenn man Ihr Ver kehrsaufkommen mit jenem auf der Enns ver gleicht. Erst seit dem 14. Jahrhundert erfolgten mehrere Instandsetzungen, die aber von Unwetter und Hochwasser oft zu nichte gemacht wurden. Nachteilig wirkte sich auch der Straßenverlauf durch zwei Herrschaftsgebiete (Steiermark und Öster reich ob der Enns) aus, denn es kam häufig zu Streitigkeiten über die Erhaltungskosten. Die Hauptgewerkschaft übernahm 1625 auch die Pflege der für sie wichtigen Elsenstraße, die wegen zunehmender Fracht auch In Ge genrichtung um die Mitte des 18. Jahrhun derts zweimal verbreitert und befestigt wurde. Mit Stillegung der Ennstaler Hammerwerke hat die Elsenstraße zwar vorübergehend Ihre Bedeutung verloren. Im Bewußtsein der ein heimischen Bevölkerung galt sie aber Immer als Sinnbild des stelrlsch-oberösterrelchl schen Elsenwesens. Ein Großteil des Innerberger Eisens gelangte seit jeher auf Flößen nach Steyr, obwohl ge fährliche Stellen In der Enns die Floßfahrten sehr behinderten. Außerdem erforderte der Floßbau viel Holz, weshalb die Holzkohlen28

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2