Oberösterreich, 35. Jahrgang, Heft 4, 1985

DijfetKidoi» b« gnn« ijjt Wappen des Stiftes Garsten, Kupferstich. Georg Adam Frh. von Hoheneck, Die löblichen H. H. Stände des Erzherzogtums Österreich ob der Enns, 1727—1747. Der von MItra und Krummstab überhöhte, hochovale Schild ist aus den Heroidsblldern des seinerzeitigen Stifterehepaares zu sammengesetzt; der Panther für den Markgrafen Otakar II. von Steler, der Balken für Elisabeth von Österreich. Foto: Franz Gangl, Linz. ijlortPc ^ ^66(ic^en unt> abgewendeter Panther In zu dieser Zelt übli chem Grün. Die folgenden farbigen Darstel lungen des Garstener Stiftswappens zeigen durchwegs den Panther Im blauen Feld; als die Herren von Losenstein als alleinige Vögte von Garsten größere Bedeutung erlangten, wechselte die Tinktur des Panthers Im Stifts wappen analog dem Wappen des Geschlech tes von Silber auf das vornehmere Gold, erst mals so Im Wappen des Abtes Anselm Angerer (1683—1715).3o Das Untertanenverhältnis des alten „ElsenMarktes" Weyer an der Enns zum Stifte Gar sten dokumentiert sich auch Im Wappen, das Kaiser Ferdinand I. mit Urkunde vom 2. Mal 1564®^ dem „Richter vnnd Rath, vnnd gemalnen Marckt Im Weyer" verlieh: Der obere Teil enthält das vereinigte Konvents- und Stifts wappen von Garsten; „nach der leng In drey gleiche tall geteilt, das hinder plaw oder lasurfarb, darinnen ain gelber oder goldfarber wachssender Monscheln, die eck für sich gekert, vnnd vornen darneben aIn gelber sechsecketer Stern; das mitter tall Rot oder Rubin vnnd darin In Mitte aIn welsse oder sllberfarbe strassen, vnnd das vorder tall grüen, dar innen erscheinend für sich aufrechts aIn weiß Panterthler mit ausgeschlagnen fewerflammen vnnd zurück aufgeworffnem apem I# S6bli^en ©drfteti ifl ti'n ge^oltnef @#1® / in beffen erfm ein weijfer bber flbenteir^dRn in wtbf« @e«nö crftoet/ui^ ba^ Ocjletteid^if# ®apen »orflkUet/ in bem anbem _ _ _ ifr ein gctbcö «pantcrtbicr in Wauch ©ranb ju ffcben/ «nb toj^t^iiid? p einer immmne^rertben ©ebÄ«^ ber ©twffter. schwanntz." — Das untere Feld zeigt In einer der damaligen Zelt entsprechenden naturali stischen Landschaftsdarstellung einen Teich mit drei darin schwimmenden Fischen; an der (heraldisch) links aufgehenden Uferbö schung klettert ein widersehender Biber an Land, Im Hintergrund Schilfrohr und ein Baum. Mit Sitzungsbeschluß vom 6. Oktober 1958®® verlieh die oberösterreichische Landesregie rung an die Gemeinde Garsten zugleich mit der Markterhebung ein dem ehemaligen Stif te gleiches Wappen; Im gespaltenen Schild vorne In Blau ein silberner, rot gewaffneter und gehörnter, feuerspeiender, aufgerichteter Panther, hinten In Rot ein silberner Balken. Anmerkungen: 1 Stiftungsurkunde für Spital am Semmering, 1160. Orlg. Stmk. LA (UB. Stmk. 1, 394 Nr. 406); auch Urk. Salzburg 1162 Aug. 25, HHSTA Wien. 2 Orlg. Im HHSTA Wien; Katalog Wappen In Bay ern (München 1974) Tf. XIV. 3 Urkunde Domkapitel Augsburg, Bayer. HSTA München. 4 Erstmals Reitersiegel Leopolds VI. als Herzog von Steler, Urk. für Helllgenkreuz 1197 Dez. 9, StIA. — Oskar MItls / Franz Gall; Die Siegel der Baben berger, BUB 3 (Wien 1954) 27 Nr. 24. 5 Münzsiegel König Ottokars PfemysI, ab 1265. Rückseite. Pantherschlldchen auf der Pferde decke. — Karl Sava; Die Siegel der österreichi schen Regenten (Wien 1869) 94 Flg. 33. 6 Reitersiegel Herzog Albrechts I. von Öster reich. Panther auf Banner und Schildchen auf der Pferdedecke, 1284 Sept. 26, HHSTA Wien. — Paul Kletler; Die Kunst Im österreichischen Siegel (Wien 1927) Abb. 7. Kleines Rückslegel; Aufgerichteter Panther frei Im Siegelfeld mit aufgelegtem Blndenschlld, 1286 Juni 6, Maltheser-Großprioratsarchiv Prag. — Sava wie Anm. 5, 101 Fig. 2. 7 Der Gebrauch des Stadtsiegels Ist seit 1242 durch die Gorrobatio Im Text einer Urkunde vom 28. August erwiesen; „siglllum Burgenslum de Aneso". Zehentverzicht des Propstes Dietmar, Codex Saec. XV, StIA St. Florian (UBLOE 3, 116 Nr. 112). 8 MItls/Gall, wie Anm. 4, 46—48 Nr. 41/42. — Friedrich II. gab dem Gebiet südlich der Donau be reits eine Sonderstellung, Indem er 1239 einen her zoglichen Schreiber In Enns Installierte, dem vor allem die landesfürstliche Domänenverwaltung zu fiel. — Josef Amstler; Enns, In OÖ. Städtebuch (Wien 1968) 128. 9 Museum Laurlacum Enns, Inv. Nr. W 442, und Eremitage Leningrad, Inv. Nr. 3.0.6090. 10 OÖLA StIA. Garsten, Reversbrief, Urk. Nr. 498. — Im frühesten — ab 1304 nachweisbaren -H ■ SIGILLVM • CIVIVM • IN • STIRA mit dem Im Spätmittelalter üblichen Architekturbild erscheint 19

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2