Oberösterreich, 35. Jahrgang, Heft 3, 1985

Kunst und Gegenwart Rudolf Ferch, Griechische Landschaft, Öl, 1977, 60 X 70 cm \r.- in Wien, wo er auch eine Modeklasse leitete und Lehrer weiterbildete. Die Linzer Brotarbeit wurde ab 1941 mit dem Aufbau einer Meisterschule des Deutschen Handwerks sowie mit der Übernahme eines Lehrauftrages an der Technischen Hoch schule Wilhering fortgesetzt. Die Zeit, in der Paul Ikrath den größten kunst pädagogischen Einfluß ausübte, nämlich von 1946 bis 1953, hat ihm auch seine später selbst zu künstlerischer Eigenart und Bedeu tung gelangten Schüler beschert. Im zitierten Zeitraum war Ikrath nämlich wieder an seine einstmalige künstlerische Wirkungsstätte, die Bundesgewerbeschuie Linz, zurückge kehrt und wirkte dort als Leiter und Fachvor stand der Abteilung Kunstgewerbe. Es sind aus dieser Kunstgewerbeabteilung der Höheren Gewerbeschule, später Bundes gewerbeschule, zahlreiche Begabungen mit Durchsetzvermögen hervorgegangen, von denen die im Stadtmuseum Nordico gemein sam mit einem Teil des Ikrath-Nachlasses ge zeigten Arbeiten von Erich Buchegger, Ru dolf Ferch, Hans Keplinger, Auguste Kronheim, Hans Schaumberger und Elfriede Trautner einen charakteristischen Ausschnitt von faszinierender, überraschender Vielfalt geben konnten. Im Oberösterreichischen Kulturbericht von 1963 steht zu lesen, daß sich die von Ikrath im Laufe von 40 Jahren unterrichteten Schüler, zu denen ja auch viele angehende Techniker und Ingenieure zählten, gar nicht genau fest stellen lassen. Es heißt dann wörtlich weiter: Auch vor den „Hörern der kunstgewerblichen Lehrerkurse, der Kurse an den Fortbildungs schulen und an der Höheren Frauengewer beschule bedeutete Paul Ikrath den Inbegriff des bildenden Künstlers, ausgewiesen durch eine nimmermüde Arbeitslust und durch jene fanatische Hingabe zum Thema, ohne die jede künstlerische und pädagogische Tätig keit Stückwerk bleiben muß. Man braucht nur mit einem ehemaligen Ikrath-Schüler dar-

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