"■•pI"'!- - M .j meisterin der Kunst, gewissenhaftestes Stu dium der Natur war die unerbittliche Forde rung Ferdinand Georg Waidmüiiers (Wien 1793—1865) an sich und seine (privaten) Schüler, ein Fanatismus, der ihn bekanntlich 1857 seinen Posten ais Professor und Kustos der Akademie-Galerie kostete, als er, seit lan gem Feind des Kopierens als Unterrichts methode, in einer Schrift an den Kuitusminister, den Grafen Thun, die Schließung jener Galerie verlangte. Waldmüller ist nicht nur einer der bedeutendsten österreichischen Maier des 19. Jahrhunderts, er ist auch der Maler des Salzkammergutes schlechthin, insbesondere der Gegend um Ischl. Dabei scheinen ihn die Seen weniger interessiert zu haben als die völlig unpathetische Land schaft ais solche, auch abgeschiedene Fließ wässer, wie die Rettenbach-Wildnis (Winterthur, Sammlung O. Reinhart) oder der Hohenzollernwasserfall (Wien, Österreichi sche Galerie, Inv.Nr. 1658). Die „Traun in Ischl" von 1835 zeigt jene so wenig auf äuße ren Effekt, aber auf äußerste Genauigkeit be dachte Landschaftsauffassung Waidmüiiers, von den Wolkenfetzen im bedeckten Himmel angefangen bis zur genauen Beobachtung des Wassers der (auch heute dort noch ak zeptablen) Traun: der Spiegelung der Boote am glatteren, grünen Ufer, seiner Durchsich tigkeit beim Überfließen des Wehrs und den glatten Buckeln, die den gelben Himmel re flektieren, bevor es abwärts über den Steinen in weißen Schaumkronen sich brechend flach abströmt. Nach 1850 sucht man, der Glätte und den sti listischen wie thematischen Schranken des Biedermeiers überdrüssig, in der Land schaftsmalerei nach neuen Wegen. Eine neue Generation von plein-air-Malern tritt auf, der geniale Freiiichtmaler August v. Pettenkofen mit dem Szolnoker Kreis, die soge nannten österreichischen Impressionisten, wie Eugene Jettel, Rudolf Ribarz, Charles Schuch, und besonders der berühmte Emil Jakob Schindler (Wien 1842—1892 Wester land/Sylt) mit seinen Schülern. Ein Wasser bild par exceilence, die in einem Tag gemalte „Brandung" von Schindler (im OÖ. Landes museum) entfällt hier aus thematischen Gründen, umso reizvoller war es, eine noch wenig bekannte Skizze Schindlers, die „Echernmühie bei Hallstatt", auszuwählen. Trotz des unverkennbaren Skizzencharak ters, zu dessen Lasten gewisse räumliche Undeutlichkeiten gehen, springen zwei sinn liche Charaktere aus der kleinen Tafel her aus: die Stimmung eines Regentages im Salzkammergut mit der dort herrschenden (im nachhinein gesagt: Bernhardschen) Ein-
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2