Oberösterreich, 35. Jahrgang, Heft 3, 1985

Oberösterreich aktuell Um einen ausreichenden Wasserdruck zu gewährleisten, müssen in ebenen Gebieten Wassertürme errichtet werden — Behälter Sattledt. — Foto: Atzwanger den zukünftigen Wasserbedarf unseres Lan des die geeigneten Grundwasserfelder vor Verunreinigung zu schützen und das dort zur Verfügung stehende Wasser so zu verteilen, daß es allen Bewohnern Oberösterreichs zu gute kommt. Zum Schutz dieser ergiebigen Grundwasser felder wurden nach gründlichen wissen schaftlichen Vorarbeiten wasserrechtlich Schongebiete ausgewiesen und Rahmenver fügungen erlassen. Betrafen die ältesten Schutz- und Schongebiete noch Heil- und Mi neralwässer, so wurden 1962 bereits die Was serwerke Vöcklabruck und Steyr durch Schongebiete geschützt und seither, der zu nehmenden Bedeutung einer gesicherten Wasserversorgung folgend. Immer größere Gebiete. Zur Zeit sind zwöif Schongebiete wasserrechtlich abgesichert und zwei („Randrinne" im Bereich Vöcklabruck und Bad Ischl) beantragt. Auch In der Verteilung des Wassers ist — nicht zuletzt wegen des steigenden Wasser bedarfs und der erhöhten Qualitätsanforde rungen an Trinkwasser — seit etwa 15 Jahren ein deutlicher Wandel eingetreten. Bis etwa 1970 war die Wasserversorgung in den Gemeinden vorwiegend auf den eigenen Gemeindebereich abgestimmt. Es wurden ab 1945 (zu diesem Zeitpunkt bestanden in Oberösterreich insgesamt 236 zentrale Was serversorgungsanlagen) zur Versorgung der Orte und der sich rasch ausbreitenden Sied lungsgebiete zahlreiche neue Anlagen er richtet, so daß 1965 bereits eine Zahl von 672 Gemelnschafts-Wasserversorgungsanlagen erreicht war, die bis Ende 1984 auf fast 1500 Anlagen anstieg. Diese Anlagen werden von Wasserverbänden, Städten, Gemeinden, Wassergenossenschaften oder einschlägi gen Unternehmen betrieben. Zur Zeit können rund 70 Prozent der oberösterreichischen Be völkerung mit Trink- und Nutzwasser aus Ge meinschaftsanlagen versorgt werden. Bis zum Jahre 2000 ist mit einem Anschluß von 85 Prozent der oberösterreichischen Bevöikerung an derartige Anlagen zu rechnen. Ein höherer Versorgungsgrad wird dann allerdings aufgrund der Streulage vieler Siedlungen und Gehöfte nicht mehr zu errei chen sein. Ein Trendwandel von den gemeindeeigenen Anlagen zu großen Verbundleltungen war ab 1969 mit der Planung und dem Bau der „Fernwasserversorgung Mühlvlertel" abzuse hen. Mit dieser Großanlage gelang es, den Wassermangel in wasserarmen Gebieten des Mühlviertels zu beheben. Zur Zeit erfol gen regionale Wasserversorgungen durch 17 Wasserverbände, eine Gruppenwasserver sorgungsanlage und durch die großen Ver sorgungsanlagen der Stadt Linz und der Stadt Wels. Im Jahre 1978 beschloß die oberösterreichi sche Landesregierung, ein Landeswasser versorgungsunternehmen einzurichten. Diese Stelle hat für die Erkundung, Siche rung und Verteilung der notwendigen und in Zukunft zu erwartenden Trinkwassermengen im Landesbereich zu sorgen. Diese Aufga ben werden im Einvernehmen mit der Abtei lung Wasserbau (insbesonders der WasserEin großer Brunnen ist abgeteuft, tiier wird die Pumpe eingebaut — Brunnen Baumgartenberg. — Foto: Atzwanger 66

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