Oberösterreich, 35. Jahrgang, Heft 3, 1985

Oberösterreich aktuell und der umweltgerechten Klärschlamment sorgung gewidmet. Parallel dazu werden die Kläranlagen laufend auf ihren Funktlonszustand und die Reinigungsleistung überprüft. Zur Zelt verfügen etwa 230 oberösterreichi sche Gemeinden zumindest für Teile des Ge meindegebietes über systematische Kanali sationsanlagen oder Kläranlagen. Fast 180 der 445 oberösterreichischen Gemeinden haben sich in 47 überregionalen Verbänden zusammengeschlossen, um eine kostengün stigere und effizientere Reinigung der Ab wässer zu erreichen. Dies soll keineswegs die Bedeutung der zahl reichen bestehenden gemeindeeigenen Ab wasserreinigungsanlagen schmälern. Mit Ende des Jahres 1984 gab es in Oberöster reich insgesamt 186 zentrale Reinigungsan lagen, davon 105 mit einer biologischen und 81 mit einer bloß mechanischen Abwasserrei nigung. Von den insgesamt 600.000 an Klär anlagen angeschlossenen Einwohnern wer den nur mehr von 12 Prozent das Abwasser in mechanischen Anlagen gereinigt. Für die baulichen Maßnahmen bei der Ab wassersammlung und -reinigung wurden bis her in Oberösterreich 9,8 Milliarden Schilling (wertgesichert etwa 20 Milliarden) aufgewen det. Das jährliche Bauvolumen liegt derzeit noch über einer Milliarde Schilling. Auf die Bedeutung dieser Umweltschutzausgaben für die Arbeitsplatzsicherung in der Bauwirt schaft braucht nicht näher hingewiesen werden. Man kann aus diesen Zahlen wohl deutlich erkennen, welch große Anstrengungen in den letzten Jahren in Oberösterreich auf dem Gebiet der Abwasserbeseitigung zum Schutz der Gewässer und des Grundwassers unter nommen worden sind. Gerade dieser letztgenannte Aspekt darf bei den Maßnahmen des Gewässerschutzes nicht unterbewertet werden. Ist doch die Reinhaltung und Sicherung des Grundwas sers ein zentrales Thema bei allen Maßnah men der Abwasser- und Abfallwirtschaft. Grundsätzlich Ist Oberösterreich im Hinblick auf die zur Verfügung stehenden Grundwas serreserven als ein wasserreiches Land zu bezeichnen. Auch der zukünftige Wasserbe darf erscheint reichlich durch erschließbare Wasservorkommen gedeckt, wozu unter Um ständen auch die mögliche Nutzung von Oberflächenwasser aus Seen und Stauhal tungen zu rechnen ist. Im lokalen Bereich stellt sich die Wasserver sorgung jedoch, bedingt durch hydrogeologische Gegebenheiten und unterschiedliche Siedlungsstrukturen, weniger günstig dar. So haben weite Bereiche des Mühlviertels, Teile des Irtnviertels und auch des Alpenvor landes meist nur geringe Wasserreserven. Reichliche, wenn auch vom Menschen ge fährdete Grundwasservorkommen finden wir hingegen im oberösterreichischen Zentral raum, also im Gebiet zwischen den dichtbe siedelten Städten Linz, Wels und Steyr, und in den Grundwasserrinnen, welche die grö ßeren Flüsse Donau, Inn, Alm, Vöckla und Mattig begleiten. Im südlichen Teil unseres Bundeslandes sind wegen der großen natürli chen Schwankungen des Wasserdargebotes im Karstgebiet und wegen der oft geringen Überdeckungs- und Filterschichten ständige und mengenmäßig bedeutende Wasserent nahmen zu Trinkwasserzwecken nur bedingt möglich. Es ist also notwendig, in einer Vorsorge für --.w r>Ü' -i»!' V<.L HMI 65

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