Oberösterreich, 35. Jahrgang, Heft 3, 1985

Daß der Hofwieshammer heute ausgezeich net erhalten dasteht, verdanken wir nicht nur der umsichtigen Restaurierung, sondern in hohem Maße einem Brand von 1861, nach dem umfangreich aufgemauert werden mußte. Was ist nun beim und im Hofwieshammer zu sehen? Von der Hauptstraße (Richtung Leopold schlag) folgen wir einem kleinen Gerinne, das vom Hauptbach abgeleitet wurde. Dieses kaum meterbreite Bächlein betreibt das Was serrad und damit den Sägehammer. Früher gab es sogar drei Räder: für den Hammer, für Gebläse und Schleifstein. Im Gebäude selbst steht der Hammer im Mit telpunkt, er ist vollkommen funktionsfähig. Schmiede mit Biasbalg, Schleifstein und an dere Geräte zeigen, wie aus einer gewöhnli chen Eisenstange kunstfertig ein Sägeblatt hergestellt werden konnte. Graphische Übersichten der Arbeitsgänge und der Geschichte des Hammers ergänzen die Informationen. In Vitrinen im ehemaligen „Büro" sieht man Erinnerungsstücke an den letzten Meister. Von der Wertschätzung der Produkte des Hofwieshammers zeugen zahlreiche Urkun den von diversen Messen und Ausstellungen, darunter von der Welser Messe bzw. vom Welser Volksfest, aber auch zahlreiche Me daillen sind zu sehen. Auf ein Detail möchten wir noch hinweisen. Im vorigen Jahrhundert brach ein Rechts streit zwischen den Besitzern des Hofwies hammers und des Königswiesener Freynschlaghammers aus. Es ging um die Markenzeichen; jeder der Hämmer verwen dete ein ähnliches Zeichen, eine Art Gemse oder Rehbock. Den langwierigen Streit verlor der Windhaager Hammerherr — und mußte sechshundert Gulden zahlen bzw. durfte das alte Zeichen nicht mehr verwenden. Auch dieser Streit ist in den Vitrinen des Hofwies hammers ausreichend belegt. Wieder ist der Blick auf die Details lohnend; auf das viele Kleinwerkzeug, das mit unseren Gedanken zum Leben erweckt werden kann. Genug damit! Durch das Angebot der vielen Freilichtmuseen sind uns Tür und Tor geöff net zu einer höchst aktiven Freizeitgestal tung. Gerne öffnet man in den Museen dem Besucher die Tür, auf Anmeldung auch au ßerhalb der offiziellen Besuchszeiten; die wä ren (zumindest für unsere drei vorgestellten Freilichtmuseen): Die Katzensteinermühle ist an Sonn- und Feiertagen von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Die Anzenaumühle kann man täglich außer Freitag von 9 bis 12 Uhr und von 14 bis 17 Uhr besichtigen. Der Hofwieshammer steht an Sonn- und Fei ertagen zwischen 13 und 17 Uhr den Besu chern offen. Nur hinfahren muß man! Für Schulung, Beratung, Förderung und Interessenvertretung der Land-und Forstwirte sorgt die Landwirtschaftskammar. sie sichert unsere Ernährung und Kulturlandschaft

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