Das Unterseeboot auf dem Toplitzsee. Professor Dr. Hans Fricke (links) mit seinem Piloten Jürgen Schauer. Foto: Erich Pröll Gefälschte englische Pfundnoten werden Im Toplltzsee hochgewirbelt. — Foto: Erich Pröll Mann haben auf engstem Raum im U-Boot Platz. Bei einem Notfall könnte das Boot eine Woche unter Wasser bleiben. Die größte Tie fe, die es erreichen kann, liegt bei 220 Meter. Kisten tauchen im Scheinwerferkegel auf. Durch den Wirbel, den der Propeller erzeugt, bricht eine auseinander. Tausende gebündel te Geldscheine werden hochgewirbelt. Es sind „Blüten" — gefälschte englische Pfund noten, die in den Kriegsjahren die englische Wirtschaft zugrunde richten sollten. In 103 Meter ist die größte Tiefe des Sees er reicht. Wir gleiten über eine weiche Sedi mentschicht und tauchen schließlich in diese hinein. Ganz leicht ist der Schlamm, in den wir hineinfahren; er ist sicherlich einige Meter dick. An manchen Stellen ragen Eisenteile heraus, die Reste der Raketenabschußram pen. Teile eines Flugzeugwracks werden ge sichtet. Sollte der sagenhafte Goldschatz hier versteckt worden sein, so liegt er wohl viele Meter unter dem Schlamm und ist mit den bisherigen Mitteln auch sicher nicht zu fin den. Aber eine andere Sensation wurde von Dr. Fricke gefunden: Kolonien von Schwefel bakterien und ein etwa 20 cm langer Wurm, der in dieser giftigen, Sauerstoff- und licht losen Umgebung existieren kann. Nach Abschluß der biologischen Forschun gen stellte sich Dr. Fricke mit dem U-Boot für Bergungen zur Verfügung. Bundesheer, Entminungsdienst und Gendarmerie waren im Einsatz, um Kriegsrelikte und Treibminen zu bergen. Bündelweise wurden Pfundnoten ge borgen und vom Ministerium beschlag nahmt. Mein schönstes Erlebnis dabei: als ich bei der Bergung der Geldscheine mit der Kamera unter Hunderten von Pfundnoten schwamm und diese wie ein dichter Schnee fall an mir vorbei in die Tiefe sanken. Flachwasserseen im Alpenvorland In den flachen Badeseen, die meist durch Schotteraushub entstanden sind, ist die Be obachtung der Unterwassertiere außerhalb der Badesaison ratsam. Es reicht dann die Sichtweite meist aus, um sich Fischen anzu pirschen. Im Feldkirchner Badesee wurden winzig kleine, ganz durchsichtige und völlig harmlose Quallen entdeckt. Es hat auch nicht lange gedauert, bis die Dreissena, die kleine, dreieckige Wandermuschel heimisch wurde. Das Problem mit der Dreissena-Muschel, an deren Schalenkanten sich die Badenden die Füße zerschneiden, ist an vielen anderen Seen auch in Massen aufgetreten. Es hat sich bei Untersuchungen gezeigt, daß Kreb se zu ihrer Bekämpfung eingesetzt werden könnten. Der Biologe Dr. Michael Winterstei ger, ein Spezialist für Krebse, forscht in dieser Richtung und hat ein diesbezügliches Projekt am Au-See südlich von Linz in Arbeit. 32
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