in 30 Meter Tiefe kann man die Bäume an der Oberfiäche spiegeln sehen. Ein kristallklares Wasser, das man bei uns kaum irgendwo fin den kann. Alpenseen Die Seen des Salzkammergutes, eingebettet in Becken, die die eiszeitlichen Gletscher zu rückgelassen haben, weisen meistens eine Wasserqualität auf, bei der es sich lohnt, un terzutauchen. Es kommt sehr auf die Jahres zeit an, ob man klares Wasser antrifft. Aus schlaggebend ist der Pfianzenbestand, weiters ob ein wesentlicher Zu- und Abfluß besteht oder Abwässer zugeleitet werden. Eine ideale Zeit ist für Unentwegte das Tau chen unter dem Eis oder kurz nach der Schmelze. Wenn im späten Frühjahr das Wasser wärmer wird und die Unterwasser pflanzen zu blühen beginnen, dann trüben sich die Gewässer, zusätzlich fliegt Blüten staub auf die Oberfiäche, der absinkt. Diese Zeit ist für die Beobachtung von Fischen nicht sehr gut geeignet. Später hängt viel von der Witterung ab, ob starke Regenfälie auftre ten oder im Herbst das fallende Laub eine Verunreinigung hervorruft. Bei unseren Filmaufnahmen für ein Sonntags-Österreichbiid besuchten wir viele unse rer Seen. Die großen, wie der Attersee, Traunsee oder Mondsee, weisen interessante Stellen auf, doch die günstigen Sichtweiten liegen bei drei bis vier Metern. Da haben einem die Fische schon längst gespürt, bevor wir sie überhaupt zu Gesicht bekommen. Eines der besonders schönen Beispiele ist der Almsee. Das flache Gewässer, das im Durchschnitt etwa vier Meter tief ist, wird von einem kalten Bach durchflössen und von vie len kleinen Quellen aus dem Boden gespeist, die klares Wasser liefern. Eine üppige Vege tation aus Laichkraut überzieht den Boden. Vorwiegend Forellen und Saiblinge sind zu beobachten. Biäßhühner und Haubentaucher haben auf den kleinen Grasinsein ihre Brutpiätze. Legt man sich ruhig auf den Seeboden, kann man auch von unten die Stockenten beobachten, wenn sie an der Oberfiäche herumpaddein und den Kopf neugierig unters Wasser stecken. In so einer Situation passierte es, daß eine Bisamratte nur einen halben Meter neben mir am Boden herumwühlte und Laichkraut abbiß. Die Fischer sehen es nicht gerne, wenn Tau cher in ihren Gewässern umherstreifen. Dieses negative Bild entstand jedoch vor eini gen Jahren, als noch die Unterwasserjagd beliebt war. Heute ist ein Taucher mit Harpu ne verpönt — außerdem strafbar und die Jagd mit der Kamera ist attraktiv geworden, in vielen Seen ist leider das Tauchen verbo ten worden und man muß sich vorher unbe dingt informieren. Tauchverbot herrscht seit wenigen Jahren auch am Offensee in der Nähe von Ebensee. Dieser schöne Gebirgssee hat mit seinen Be ständen an Edelkrebsen immer wieder Tau cher angelockt. Solange es wenige waren, gab es kein Problem, doch als dann ganze Links: Typische Unterwasserwelt der Alpenseen Im Frühjahr. Die Pflanzen sind noch nicht aus dem Untergrund emporgewachsen, Baumgerippe sind von Grünalgen und Schlamm überzogen. — Foto: Martha VIehböck Rechts oben: Ein junger Barsch auf dem Laichkraut. — Foto: Dieter Wutzlhofer 30
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2