Oberösterreich, 35. Jahrgang, Heft 3, 1985

Hydrographische Angaben über die neun größten Salzkammergutseen Höhe bei Einzugsgebiet Seefläche Seeinhalt Abfluß Durchfluß MW61/75 E F E/F MQ dauer m ü.A km 2 km 2 hm2 hm^/s Jahre Grundlsee 708,74 125,1 4,2 29,8 138 5,8 0,8 Altauss. See 711,56 54,5 2,1 26,0 72 4,0 0,6 Hallst. See 508,26 646,4 8,4 77,0 557 36,0 0,5 Wolfgangsee 538,21 124,8 13,5 9,2 619 5,1 3,9 Traunsee 422,49 1422,0 24,5 58,0 2302 70,0 1,0 Irrsee 553,11 27,5 3,5 7,9 510 1,3 1,3 Fuschlsee 663,39 29,5 2,7 10,9 100 1,2 2,6 Mondsee 480,83 247,2 14,2 17,4 510 8,9 1,8 Attersee 469,16 463,5 45,9 10,1 3934 7,5 7,2 Grund Wasserlandschaften und iX 1 < Grundwasserdargebot in Oberösterreich 4 BRD y ^ • 1 mnti«»e E'giffbighetten gering« G(«nron der Ciur>dwaseeilandechj«on achtet, noch in zweifacher Hinsicht in einer außerordentlichen Weise dem Land; mit dem Rückhalt des Geschiebes und der Schweb stoffe, bedingt durch die großen Seebecken, und mit der in ihrem Ausmaß meist unbe kannten Hochwasserretention. Beides führt zu einer wesentlichen Verbesserung der Ab flußverhältnisse und der Wasserbeschaffen heit in den unterliegenden Gewässern. Die Abminderung der Hochwasserabflußspitzen an den Seen ist beachtlich. Sie erreicht am Irrsee %, am Attersee ca. Vio des Zuflusses. Aber nicht nur an den Seeausflüssen, son dern auch in der unteren Ager und Traun tre ten bedeutende Abnahmen der Hochwasser abflüsse ein. So ermäßigten sich die Hochwasserspitzen der Traun in Wels bei den Amt der 0.0. Landesregierung Wasserwirlsch. Planungsgrupp' Hochwässern der Jahre 1918, 1920 und 1954 um 1000 bis 1200 m^/s, im Jahr 1959 sogar um 1700 m3/s. Landschaftlich kaum weniger reizvoll als die Salzkammergutseen liegen mehrere Seen In einem zweiten Seezentrum Oberösterreichs, im Bereich des Ibmer Moores. Zum Baden dienen von diesen insgesamt sieben Seen vor allem der Holzöster See, der Heratingersee und der Höllerersee. Charakteristisch für diese Gewässer mit Ihrem moorigen Umland Ist eine stärkere Schlammbildung und damit die Gefahr einer schnelleren Verlandung. Au ßer diesen natürlich entstandenen, im Sinne der limologischen Terminologie „echten Seen" gibt es In Oberösterreich noch eine große Zahl künstlich geschaffener Bagger seen und Baggerteiche, die Im allgemeinen Sprachgebrauch gleichfalls als „Seen" be zeichnet werden. Die Baggerseen entstanden aus der wirt schaftlichen Notwendigkeit heraus, mög lichst viel und möglichst guten Schotter für Baumaßnahmen zu gewinnen. Da bei Streu ungen vieler kielner Baggerseen eine nach teilige Auswirkung auf das Grundwasser be fürchtet wurde und damit dessen Nutzung als Trinkwasser eingeschränkt wird, wurde ver sucht, die Baggerungen auf wenige ergiebi ge Schotterfelder zu konzentrieren. Bei na turnaher Eingliederung In die umgebende Landschaft werden diese Seen von der Be völkerung als Erholungsraum gerne ange nommen, wie dies der Pichlinger See, der Pleschinger See, der Feldkirchner Badesee, der Delnhamer See und der Ödtsee be weisen. Wenden wir uns nun von den Oberflächenge wässern ab und richten unser Augenmerk auf die Wasservorkommen unter der Erdoberflä che, die unterirdischen Gewässe.r Auch deren Verbreitung und Verhalten hängen naturge mäß ganz wesentlich von den geologischen Gegebenheiten ab. Wir besitzen in Ober österreich eine breite Palette geologischer Formationen. Das Altkristallin der Böhmischen Masse, die Gneise und Granite mit ihren zahlreichen Spielarten, sind praktisch vollkommen was serundurchlässig. Wegen der geringen Mächtigkeit der Durchklüftung und der Lockergesteinsauflage stellt der Bereich der Böhmischen Masse daher ein ausgeprägtes Wassermangelgebiet in Oberösterreich dar. Die Grundwasserlandschaft des Schlierhü gellandes des Innviertels und des Hausruck viertels kann als flachwelllges Hügelland be schrieben werden. Es erfährt durch die mit quartären Schottern aufgefüllten Täler der Mühlheimer Ache, der Antiesen und der Pram Im Nordwesten sowie der Trattnach Im Südosten eine gewisse Gliederung. Der dort vorkommende, kaum wasserdurchlässige Schiler besteht aus mergeligen bis tonigen Gesteinen, die von Sandlinsen reichlich durchsetzt werden. Da diese Sandpartien häufig zerstückelt sind, so daß kaum durch gehende mächtige Grundwasserkörper ent stehen können, Ist die Bedeutung des Grund wassers In den Banden des Molassebeckens deshalb eher als gering zu bezeichnen. Hin gegen sind die Schotter des Hausruck-Kobernaußerwaldes ein bedeutendes Grundwas serhoffnungsgebiet. In bestimmten Regionen des Schlierhügel landes kommt es zur Ausbildung von Artesern. Bei diesen handelt es sich um gespann tes Grundwasser, dessen Grundwasser druckfläche über der örtlichen Geländeober25

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