Oberösterreich, 35. Jahrgang, Heft 3, 1985

9000 LINZ/ DONAU 6000 5000 JAHRESREIHE 182t-1070 4000 (30 Jeltri 9tctttnd) 3000 2000 mVs HOe^ - HQ. ^ — Gumbtl Typ I —••• US-Einhffllsmalhod« Ss Ii si io 8S ii Trend Hochwasserabflüsse beim Pegel Linz/Donau, Jahresreihe 1821—1970 bei Spitai/Pyhrn ist die sehr ausgeglichene mittlere monatliche Wasserführung der Mat tig auf Grund der vorgeschalteten Seen (Obertrumer See, Mattsee und Grabensee) deutlich zu erkennen. Eine weitere Charakterisierung des Wasser angebotes wird durch die sogenannte Dauerlinie ermöglicht. Die Überschreitungs dauerlinie gibt hiebei die Dauer an, innerhalb welcher ein bestimmter Abfluß vorhanden ist bzw. überschritten wird. Eine flache Dauerlinie weist auf einen relativ ausgeglichenen Abfluß hin. Gebirgsbäche mit sehr unter schiedlichen Wasserführungen haben einen steilen Verlauf. Daß Dauerlinien erheblich voneinander abweichen können, zeigen Bei spiele aus Oberösterreich. So ergeben sich große Differenzen bei den „kürzesten" und „längsten" Dauern der Abflüsse der Großen Mühl/Teufelmühle der Jahresreihe 1961—75, aber auch zwischen der Sommerdauerlinie und der Winterdauerlinie bei der Teichl in Spital/Pyhrn. In einem weiteren Bild ist schließ lich die große Variabilität der Abflußspenden — Dauerlinien für die verschiedenen Landes teile Oberösterreichs zu sehen. Das unterschiedliche Abflußverhalten wird insbesondere bei den Extremzuständen, also bei Niederwasser und bei Hochwasser, deut lich. Hier sind es vor allem geologische Fak toren und damit teilweise in Zusammenhang stehende ober- und unterirdische Retentionsvorgänge, die die Ganglinien des Abflusses entscheidend beeinflussen. Häufig wird die Frage nach der Veränderung der Hochwasserverhältnisse durch Wasser kraftwerke gestellt. Wenn auch durch den Bau von Flußkraftwerken meist in weiten Be reichen der Hochwasserschutz verbessert wird, können die negativen Auswirkungen auf die Hochwasserwellen, wie kürzere Anlauf zeit und Erhöhung der Scheiteldurchflüsse, beträchtlich sein. In Engtälern kommen im wesentlichen nur die mit der Vergrößerung der Wassertiefe verbundenen Erscheinun gen, vor allem die beschleunigende Wirkung des Aufstaues, zum Tragen, während in den Flachgebieten zusätzliche negative Effekte durch den Entzug von Retentionsraum kom men. Durch die Anordnung von Überström strecken — also Dammbereichen, die über strömbar ausgebildet sind und eine Dotierung des Hinterlandes erlauben —, so wie durch den Einstau von Überflutungsflä chen vom Unterwasser der Kraftwerke her wird versucht, diesen Verlust an Retentions raum möglichst klein zu halten. Besonders deutlich zeigen sich die Eingriffe auf das Flußregime bei der Laufzeit der Hochwasser wellen. Betrug z. B. die Laufzeit bei mittel großen Innhochwässern — diese prägen wesentlich die Hochwässer der oberösterrei chischen Donau — um die Jahrhundertwen de noch etwa zwei Tage, so treffen diese auf der Strecke Reisach—Passau derzeit schon nach weniger als einem Tag in Passau ein. Noch schneller laufen die kleineren Hoch wässer ab, wobei hier Einflüsse des Kraft werksbetriebs bereits eine Rolle spielen kön nen. Die Verkürzung der Laufzeit und die Erhöhung der Steiggeschwindigkeit von Hochwässern sowie die betriebsbedingten Manipulationen der Kraftwerke wirken sich auf den Hochwasservorhersage- und -warn dienst gravierend aus. Das beim Hydrogra phischen Dienst für Oberösterreich einge setzte Vorhersageverfahren wurde in den letzten Jahren den neuen Gegebenheiten an gepaßt. Nunmehr kommt ein lineares Mehrfachregressionsmodell mit Unterscheidung von Anstiegs- und Scheitelphase sowie von Sommer und Winter zum Einsatz. Ebenfalls dem vorbeugenden Hochwasserschutz, nämlich der Verhinderung einer Bebauung in Gefährdungszonen, dienen die Karten der Überflutungs- und Abflußgebiete der ober österreichischen Donau. Hiebei wurden die in hydraulischen Modellen ermittelten Ände rungen der Hochwasserverhältnisse durch die Kraftwerke an der Donau berücksichtigt. Die Entwässerung von Mooren und anderen großen Naßflächen, Einebnungen von Grä ben, Verdichtung der landwirtschaftlich ge nutzten Flächen durch Maschineneinsatz, Änderungen der Bodennutzung, wie ver mehrter Maisanbau, der Ausbau des Stra ßennetzes und die Siedlungsentwicklung mit den dazugehörigen Entwässerungen und Regulierungen sowie der Bau von Hochwas serschutzdämmen, Rückhaltebecken und Kraftwerken führen ebenfalls zu erheblichen Abflußveränderungen. Mittels sogenannter Trenduntersuchungen ist es möglich, an langjährig beobachteten Pegelstellen die Hochwasserkollektive zu analysieren und Veränderungen der Größe der Hochwasser abflüsse festzustellen. Für die enorme Erhö hung der Spitzendurchflüsse häufiger Hoch wässer der Donau in Linz in den letzten 160 Jahren dürften vor allem die Ende vorigen und Anfang dieses Jahrhunderts durchge führten Regulierungsmaßnahmen an der Donau und am Inn verantwortlich sein. Wesentlich ausgeglichener als bei der Luft temperatur verläuft der Jahresgang der Wassertemperatu.r Wenn auch landesweit in der zeitlichen Verteilung der Wassertemperatu ren nur relativ geringe Unterschiede auftre ten, machen sich dämpfende Wirkungen großer, mit dem Oberflächenwasser in Wech selwirkung stehender Grundwasserkörper deutlich bemerkbar. Laimhausmühle / Mattig 1961-70 IV V vi VII vtn IX X XI xn Jahrsdorf/Mattig 1961 -70 MWT II III IV v VI vn IX X XI xti Teufelsmühle/Gr. Müh! 1961-70 IV V VI VII VIII IX X XI xn KremsmUnster/Krems 1901-70 I II in IV V VI VII VIII IX X XI xn Zeitliche Verteilung der Wassertemperaturen 23

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