Oberösterreich aktuell Augustiner-Chorherrenstift St. Fiorian, Landeshauptmannzimmer, nach Restaurierung Aufsteiiung der Porzeilan- und Giäsersammlung des Hauses. — Foto: Diözesanbiidsteiie Linz Augustiner-Chorherrenstift St. Florian, Blick in den Gang 1. Obergeschoß von der Südostecke des Stiftsgebäudes zum Marmorsaal, in dem der reiche Bestand an gotischen Giasfenstern der Kunstsammlungen des Hauses neu angeordnet worden ist. — Foto: Diözesanbiidsteiie Linz ster Bedeutung, doch konnte deren Pflege bisher nur in einem sehr bescheidenen Um fang gehalten werden. Die Erhaltung der Baulichkeiten war immer noch eine vordring liche denkmaipfiegerische Aufgabenstellung für das Stift. Bereits nach der Ausstellung „Die Kunst der Donauschuie" wurde der Aitdorfer-Aitar aus der nicht zugänglichen Stiftsgaierie herausgelöst und im Rahmen der allgemeinen Stiftsbesichtigung zugäng lich gemacht. Der übrige Galeriebestand be fand sich weiterhin im Depotzustand im zwei ten Stock des Stiftsgebäudes. In einer ersten Phase wurden die gotischen Glasgemälde, die nach ihrer Neuordnung in den vordersten Rang der mittelalterlichen Glasmalerei Öster reichs gehören, nach einer fachgerechten Restaurierung unter Leitung des Bundesdenkmalamtes neu aufgestellt. Die zweite Etappe galt der Restaurierung des Landes hauptmannzimmers und der Einrichtung dieses barocken Repräsentativraumes in un mittelbarer Nachbarschaft der Kaiserzimmer mit der umfangreichen und qualitätvollen stiftseigenen Porzellan- und Glassammlung. In einer dritten Etappe wurde für die 10.000 Holzschnitte, Kupferstiche, Lithographien, Farbdrucke und Photographien, darunter zählen rund 750 Handzeichnungen, eine sachgemäße Deponierungsmöglichkeit in modernen Stahlschränken in einem eigens dafür geeigneten Arbeitsraum zur wissen schaftlichen Bearbeitung geschaffen. Die vierte Etappe sieht die Errichtung einer Stifts galerie in jenen Räumen des Westtraktes des Stiftsgebäudes vor, die 1965 wesentliche Tei le der Ausstellung „Die Kunst der Donau schule" beherbergten. Zur Aufstellung kom men hier rund 220 gotische Tafelbilder und Barockgemälde, Plastiken und wertvolle Teile der Kunstgewerbesammlung. Dank gebührt hier der hervorragenden Zusammenarbeit mit dem Kunsthistorischen Museum in Wien, vor allem aber auch mit den Werkstätten des Bundesdenkmalamtes, denn eine ganz we sentliche Voraussetzung war eine umfang reiche Restaurieraktion, die in vorbildlicher Weise vor ihrem Abschluß steht. Für die Lan desausstellung 1986 werden derzeit acht Räume im zweiten Obergeschoß des Leopoldinischen Traktes restauriert. Eine Beson derheit stellt der im 19. Jahrhundert als Minerallenkabinett dienende, bereits im 18. Jahrhundert aber für die Bildergalerie be stimmte Saal, ausgestattet mit farbenprächti gen Fresken, dar. Erst durch die Landesaus stellung 1986 wird es möglich sein, diesen Komplex des Stiftes der Öffentlichkeit zu gänglich zu machen. Das Zisterzienserstift Schlierbach wiederum führte im Vergleich zu anderen Klöstern un seres Landes bisher ein eher bescheidenes Dasein. Seine schulischen Verdienste in der langjährigen Beherbergung einer landwirt schaftlichen Winterschule und Führung eines Stiftsgymnasiums sind nur einem klei nen Kreis bekannt. Seine hohen Leistungen auf dem Gebiet der Mission werden im Aus land mehr als in der Heimat gewürdigt. Schlierbach stand und steht, wie es in seiner 65
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