Oberösterreich, 35. Jahrgang, Heft 2, 1985

Oberösterreich aktuell Augustiner-Chorherrenstift St. Florian, Historische Ansicht. Foto: R. Mair si.«» Wj. -B I rr Augustiner-Chorherrenstift Reichersberg am inn, Fürstentrakt, Schauplatz der oberösterreichischen Landesausstellung 1984 „900 Jahre Stift Reichersberg — Augustiner-Chorherren zwischen Passau und Salzburg". — Foto: Verlag Hofstetter-Dia wobei die finanzielle Hauptlast wotil vom Konvent zu tragen war, öttentliche Denkmalptlegemittel in dieser Zieirictitung jedooti in verstärktem Maße herangezogen werden konnten. Zur Beratung und Beschlußfassung dieser Denkmalptlegeaktion wurde einmal sogar eine Sitzung der gesamten oberöster reichischen Landesregierung nach Krems münster einberufen. Die zweite Aufgabenstellung ergab sich aus dem Wunsch, das Stiftsjubiläum durch eine kulturelle Großausstellung des Landes Ober österreich in besonderer Weise zu akzentuie ren. Die mehrjährige Diskussion führte zur Entscheidung, daß Kremsmünster in beson derer Weise die kulturelle Kraft eines Klosters durch seine eigenen Bestände dokumentie ren sollte. Außerdem gewann immer mehr die Forderung Gewicht, im Zuge der Gesamtre staurierung des Klosters nicht auf die Stern warte als ältestem naturwissenschaftlichen Museum Österreichs, seinerzeit als barockes Universalmuseum konzipiert, zu vergessen. Für die Kulturverwaltung des Landes Ober österreich ergab sich dadurch die willkomme ne Möglichkeit, auch in Kremsmünster ein kulturpolitisches Konzept weiter zu verfolgen, das vielfach schon mit Erfolg angewendet worden ist: Schaffung bleibender denkmalpflegerischer Leistungen durch eine Groß ausstellung. Die Neuaufstellung der Kunst sammlungen war in Kremsmünster bereits seit vielen Jahren betrieben worden. Sie wur de begonnen, als das Stiftsjubiläum noch in weiter zeitlicher Entfernung lag. So wurde zum Schwerpunkt der Landesausstellung un zweifelhaft die Revitalisierung der Sternwar te. 1748 — 1758 erbaut, als barockes Univer salmuseum geplant und eingerichtet, war sie im Lauf der Zeit manchen Veränderungen un terworfen, dem Grundkonzept jedoch stets verpflichtet. Die vielen dringenden Gegen wartsprobleme machten es dem Stift schwer, dieses Gebäude zu erhalten und das um fangreiche Museum zu pflegen. Durch die Landesausstellung konnte der Impuls zur Neuaufstellung und gründlichen Gesamtre novierung der Bausubstanz und Gesamtre staurierung der Bestände gegeben werden. Die barocke Grundidee wurde beibehalten. Auch die Aufstellungstechnik wurde aus der Vergangenheit übernommen. Wo Neuan schaffungen notwendig waren, wurden sie hi storisierend ausgeführt. Lediglich die Vitri nenbeleuchtung wurde nach modernen Gesichtspunkten gestaltet. Bei der Neuord nung wurde darauf Bedacht genommen, daß nicht nur eine Schausammlung entstand, sondern auch eine Studiensammlung, in der Museumsbestände untergebracht werden konnten. So steht die Sternwarte nach der Landesausstellung für den allgemeinen Be62

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