Oberösterreich, 35. Jahrgang, Heft 2, 1985

ut--' V t Fritz Fröhlich, Sphinx, 1974, Acryl 42 cm x 60 cm. Fritz Fröhlich, Tanz Im grünen Salon, 1979, Acryl, 86 cm x 110 cm. daß ihm, der eigenen Disposition entspre chend, einmai das Tragische, einmal das Skurrile mehr ins Auge springt. Heldenhaftes und Lächerliches sind im Leben auf zwei Sei ten eines Blattes geschrieben, und es ist der Wind des geschichtlichen Zufalles, der die eine oder die andere Seite aufblättert. Fröh lich vereint beide Seiten auf einer Bildebene, weil sein künstlerischer Bück ihn zur Zusam menschau befähigt, weil er nicht einseitig ist. Darum läßt er seine Figuren in einer Art von Bühnenräumen agieren, weil es dem Medi um Theater entspricht, scheinbar Gegensätz liches als Ganzes auf der Bühne dem Zu schauer vor Augen zu führen. Nun ist aber Fröhlich Maler, sein Theater ist kein vergän gliches Ereignis, seine Bilder sind fixierte Er eignisse, sind bewußt komponiert. Seine Biider sind also keine Szenen im eigentlichen Sinn, sind Inszenierungen im übertragenen Sinn, weii sie das Medium Malerei nicht ver lassen. Fröhlichs „Bild-Theater" hat mit dem Theater nur das gemeinsam, daß beide die vielen Aspekte und Schichten des Mensch seins offen und klar lesbar in eine Figur zeichnen können. Und der Bühnenraum zeigt immer einen eingeordneten Menschen, einen Menschen, der innerhalb eines be grenzten Raumes seine Kräfte entfalten kann. Die Entfaltungsmöglichkeiten sind je doch naturgesetzlich beschränkt. Der Büh nenraum mit Länge, Breite und Höhe steht als Symbol einer festgefügten Ordnung. Fröhlich sagt über die Entstehung seiner Bil der, daß sie durch Zufall und Notwendigkeit gekennzeichnet ist. Was ihm zuerst wie zufäl lig aus dem Unbewußten zugespielt wird, ge58

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