von Diözesankonservatoren zu ernennen (im ganzen 16); ihre Aufgabe sollte es sein, „über Auftrag des Ordinariates kirchliche Kunst denkmale jeglicher Art, deren Entfernung, Abänderung oder Restaurierung von irgend einer Stelle beantragt wird, am Orte selbst zu besichtigen und dem bischöflichen Ordina riate ein Gutachten zu erstatten". Doch bald traf das Diözesanmuseum ein wei terer Schlag; Im Oktober 1914 trat die Verwal tung des „Museum Francisco-Garolinum" (des heutigen oö. Landesmuseums) an das Bischöfliche Ordinariat mit der Bitte heran, die Aufstellung des Diözesanmuseums unter Vorbehalt des Eigentumsrechtes der Diözese im Museumsgebäude in der Museumstraße in Linz zu verfügen. Da eine Transferierung und Aufstellung im Museum sowohl für das Diözesanmuseum und die Diözese als Eigen tümerin als auch für die Öffentlichkeit in jeder Beziehung als sehr dienlich anerkannt wur de, ging das Bischöfliche Ordinariat nach ein stimmigem Konsistorialbeschluß vom 31. Ok tober 1914 auf die Bitte der Museumsverwal tung ein. Die Transferierung erfolgte im No vember 1914. Als Hauptbedingungen wurden vereinbart: 1. das Eigentumsrecht auf das ganze Diöze sanmuseum und jedes einzelne Objekt muß unbedingt aufrechterhalten bleiben und an den Objekten sowie In den Katalogen in Evi denz geführt werden. 2. Dem Ordinariate soll jederzeit das Recht zustehen, das ganze Museum oder einzelne Objekte zurückzunehmen und in eigenen Lo kalitäten zur Aufstellung zu bringen. Die so verlagerten Bestände des Diözesan museums blieben jedoch im Gebäude in der Museumstraße bzw. befinden sich derzeit im „Schloßmuseum" in Linz, wo sie den Grund stock der gotischen bzw. kirchlichen Abtei lungen bilden. Nach Mitteilung des Herrn Diözesankonservators Dr. Erich Widder wurde ein Teil der Kunstwerke auch Ins Stift Wilhering gebracht. Die in den letzten Jahrzehnten dem Diöze sanmuseum zugegangenen Objekte sind derzeit in verschiedenen Depots in Linz gela gert. Laufend sind die Bestände vermehrt und mit Hilfe der Diözesan-Finanzkammer und des Landes Oberösterreich auch restau riert worden. Seit Jahrzehnten bemüht sich der Diözesan-Kunstverein um die Errichtung eines öffentlich zugänglichen Diözesanmu seums. Wenn im Jubiläumsjahr der Diözese Linz 1985 an die Verwirklichung geschritten oder wenigstens dahin ein Schritt näher ge Links: Diözesanmuseum Linz, Johann Karl von Reslfeld, Oberbild des ehemaligen Hochaltarblldes der Stadtpfarrkirche Steyr, nach Regotlslerung dieses Kirchenraumes In der Pfarrkirche St. Ulrich bei Steyr gelagert, nach Restaurierung nunmehr Im Diözesanmuseum. Foto: R. Mair Rechts: Kopie des Gnadenbildes In Passau Marlahllt, 17. Jahrhundert, Im Diözesanmuseum Linz. — Foto: R. MaIr tan werden kann, wird das eine besondere Jubiläumsfreude sein.^" Diözesan-Kunstrat Zur statutenmäßigen Aufgabe des Vereines gehört seit der Gründung, „die möglichste Er haltung und würdige Herstellung kirchlicher Kunstwerke, die tunlichste Entfernung alles Unwürdigen und Unpassenden von den öf fentlichen Andachtsorten; die Anregung, daß neue Kunstwerke im christlichen Geiste und Stile geschaffen werden". Das war im Rahmen des DiözesanKunstvereines die Aufgabe des engeren Aus schusses, den schon Bischof Rudigier und seine Nachfolger als Beratungsorgan heran zogen. Zahllos sind die Gutachten, die dieser Ausschuß in mehr als 70 Jahren hinsichtlich der Erhaltung und Restaurierung kirchlicher Gebäude oder der Anschaffung kirchlicher Einrichtungsstücke, über Kirchen- und Turm bauten etc. abgegeben hat; die „Christlichen Kunstblätter" geben darüber beredten Auf schluß. Einzelne Ausschußmitglieder mach ten so manche Reise, um die vorgelegten Fragen an Ort und Stelle zu studieren, viele Briefe und Anfragen waren laufend zu beant worten. Jahrelang besorgte der Ausschuß selbst den Ankauf von Paramenten, Kirchen wäsche und Kirchengeräten. 1937 wurden die — jetzt noch in Geltung ste henden — Statuten neu formuliert; in ihnen wird als ein Zweck (unter § 3 e) genannt: Die Weiterleitung wichtiger Kunstangelegenhei ten an den Diözesan-Kunstrat als das offiziell beratende Organ des Bischöflichen Ordina riates und an die staatliche DenkmalpflegeBehörde. Dieser Diözesen-Kunstrat war weni ge Jahre vorher geschaffen worden — in Nachfolge des früheren „Ausschusses". Dieses Gremium zählt etwa 15 Mitglieder und umfaßt zunächst Vertreter des Weltklerus der Diözese (Domkapitulare, Dechanten, Pfar rer), aber auch Vertreter der Stifte; dazu kom men Architekten, Professoren der Kunstpfle28
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