Oberösterreich, 35. Jahrgang, Heft 2, 1985

4 I I I I I I 1 I «»OK gig.,9. laurenjRirdje in lordj Bei (Enns. ■iW# gtg. 10. fiEuf^ercs 5cr B. laurmiliirdjE in lorcfj Bei <Enn0. gers Einfluß entschied sich Bischof Rudigier für den gotischen Baustil; so wurde ab 1862 der Mariä-Empfängnis-Dom in Linz, damals die größte kirchliche Baustelle der Welt, in neugotischem Stil, in Nachahmung der fran zösischen Hochgotik, aufgeführt; als Dom baumeister wurde Vinzenz Statz aus Köln berufen. Der Dombau hatte viele andere neugotische Kirchenbauten im Gefolge; viele Kirchen wur den regotisiert. Diese Regotisierungsweiie war in Oberösterreich besonders stark. Der Dombau galt als Vorbild, ein wirtschaftlich gutes Hinterland erlaubte dem katholischen Volk eine große Gebefreudigkeit. Ab Mitte der sechziger Jahre meldeten sich allerdings schon kritische Stimmen; so warn te 1866 der Diözesankunstverein vor der „Af tergotik, befördert durch die Fabriken".Der Stadtpfarrkooperator Karl Ketti, 1868—1873 Redakteur der „Christlichen Kunstblätter", wurde zum Kämpfer wider die überwuchern de „Bretteigotik" und Förderer der Spätgotik, der Romanik und der Renaissance. Er fand in R Florian Wimmer von Kremsmünster und dem Fiorianer Chorherrn Wilhelm Paiiier tüchtige Mitarbeiter und verschaffte sich durch weite Reisen den nötigen Weitblick aus der Enge der neugotischen Industrie. Theolo gieprofessor Dr. Matthias Hiptmair, RedakR Florian Wimmer OSB Kremsmünster, einer der Bahnbrecher der kirchlichen Kunstgeschichte Oberösterreichs. — Foto: R. Mair Fig. 9 und 10 aus „Anleitung zur Erforschung und Beschreibung der kirchlichen Kunst denkmäler", von .P Florian Wimmer, in 2. Auflage mit liiustrationen vermehrt und herausgegeben von Dr. Mathias Hiptmair, Linz, 1892. — Foto: Fr. Gangl teur von 1875 bis 1892, war zwar noch ein ausgesprochener Feind des Barocks, wandte sich aber gegen den verheerenden Grund satz der Stileinheit (von Kirchenbau und Ein richtung), der bei uns so viel Kunstgut zerstört hatte; er wurde allerdings wenig verstanden, bis der Kremsmünsterer P. Johannes Geistberger sein Mitarbeiter wurde und seine Ideen und seine Feder auch noch dem fol genden Redakteur Johann Nep. Hauser (1893—1895, 11927 als Landeshauptmann) zur Verfügung stellte." Von 1902 bis zu seinem Tode im Jahre 1922 führte Kanonikus Monsignore Balthasar Scherndi den Diözesankunstverein und 24

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